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Oracle stellt sich gegen Microsoft auf

04.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Oracle hat gestern eine Reihe von Preissenkungen angekündigt, mit denen das Unternehmen seine neue Datenbank "10g" (g für Grid) im Midmarket - und damit speziell gegen Microsofts "SQL Server", aber auch zunehmend gegen IBMs "DB2 Express" - wettbewerbsfähiger positionieren will.

Die seit Oktober letzten Jahres erhältliche Einstiegsvariante "10g Standard Edition One" wird um 1000 auf 4995 Dollar verbilligt und darf nun auch auf Servern mit zwei Prozessoren betrieben werden (Computerwoche.de berichtete). Wer eine Named-User-Lizenz bevorzugt, zahlt nun mit 149 Dollar pro Nutzer (bei einem Minimum von fünf) 46 Dollar pro Nase weniger als zuvor.

Die mit einer Beschränkung auf vier CPUs darüber angesiedelte "Standard Edition" kostet wie gehabt 15.000 pro CPU und 300 Dollar pro Named User. Sie wird allerdings durch die Zugabe von "Real Application Clusters" (RAC) für Leistung und Failover aufgewertet.

Kleinen und mittleren Unternehmen ohne spezialisierten Datenbank-Admin will Oracle auch die Installation seines Produkts erleichtern. 10g lasse sich von einer einzigen CD in zehn Minuten pro Server aufsetzen, verspricht der Hersteller.

Marktzahlen zum Datenbank-Midmarket veröffentlichte zuletzt die IDC für 2002. Seinerzeit konnten Microsoft und IBM ihrer Marktanteile um 15 und neun Prozent steigern, wohingegen Oracle fünf Prozent einbüßte.

Microsofts Director Product Marketing Tom Rizzo tat Oracles Preissenkung als "PR-Schaunummer" ab. SQL Server (4999 Dollar pro CPU oder 600 Dollar je Server- und 120 Dollar je Client Access License) enthalte Business-Intelligence-Tools und sei daher dem Oracle-Produkt hinsichtlich Cost of Ownership überlegen. (tc)