Enterprise Content Management

Oracle stellt sein Universal Online Archive vor

15.04.2008
Oracle schafft eine Archivlösung, mit der sich publizierte Inhalte und E-Mails sicher aufbewahren lassen.

Die Archivsoftware "Universal Online Archive" basiert auf der Datenbank "Oracle 11g" und kann deren Features wie beispielsweise "SecureFiles" für die Dateiverschlüsselung und Datenkompression zur Verwaltung von Inhalten nutzen. Mit dem neuen Angebot kombiniert Oracle selbst entwickelte Technik mit solcher des ECM-Anbieters Stellent, der 2006 übernommen wurde. Entgegen ihres universellen Anspruchs lässt sich die erste Version der Archivlösung, nur unternehmensintern einsetzen, räumt Andy MacMillan, Vice President Product Marketing ein. Doch prüfe man derzeit sehr genau, wie sich daraus auch ein Mietangebot (On-Demand) machen lässt.

Speicherung von E-Mails

Ergänzend zum Universal Online Archive hat Oracle den "Oracle E-Mail Archive Service" vorgestellt. Dieser soll Kunden eine zentrale Speicherung und Verwaltung elektronischer Post aus Umgebungen wie Microsoft Exchange, IBM Lotus Notes sowie anderen SMTP-basierenden Mail-Systemen ermöglichen. Mit dem Angebot komme man den Wünschen von Kunden nach, die immer häufiger nach entsprechenden E-Mail-Archivlösungen fragten, sagte MacMillan gegenüber dem IDG News Service (siehe auch "E-Mail-Archivierung: Mehr als Mailboxen verwalten").

Die Ankündigung der Produkte erfolgte im Rahmen der Oracle-Benutzerkonferenz "Collaborate 08" in Denver, Colorado. Einen genauen Liefertermin nannte der Hersteller nicht, sondern sprach stattdessen von einer Verfügbarkeit noch in diesem Jahr. Die Lizenzkosten für Universal Online Archive sollen sich bei 20 Dollar pro Endanwender (named user) und 75 000 Dollar pro CPU bewegen. Der E-Mail Archive Service schlägt voraussichtlich mit 50 Dollar pro Endanwender (named user) plus 40 000 Dollar pro CPU zu Buche.

In ersten Reaktionen zeigten sich Teilnehmer der Veranstaltung interessiert am neuen Angebot. "Oracle will mit dem Universal Online Archive eine gemeinsame Archiv-Infrastruktur für Unternehmensanwendungen schaffen, mit der sich Vorgaben zur Datenaufbewahrung zentral verwalten lassen, erklärte David Roe, Technischer Berater bei Ironworks Consulting, auf seinen Blog. Er könne sich nicht vorstellen, dass Unternehmen zur Erfüllung von Compliance-Anforderungen ihre bestehende Exchange- oder Sharepoint-Landschaft ausbauen. Hierfür seien vielmehr zentrale Lösungen sinnvoll, wobei er Oracles Ansatz begrüße, Unternehmen nicht zu zwingen, bestehende Anwendungen zugunsten der neuen Produkte zu ersetzen. (as)