Eigener ORB sorgt für dreistufiges Konzept

Oracle steigert Transaktionsvolumen seiner Web-Datenbank

16.05.1997

Mit WAS lassen sich nach Angaben von Oracle pro Sekunde Tausende von Transaktionen bei Hunderttausenden von Benutzern bewältigen. Die Standardausgabe für Solaris-Server kostet etwa 1000 Dollar, für die sogenannte Advanced Version müssen rund 3500 Dollar aufgebracht werden.

Zu den neuen Features des Datenbank-Servers gehört ein Oracle-eigener Object Request Broker (ORB), der auf dem OMG-Standard Common Object Request Broker Architecture (Corba) basiert. Der Hersteller kündigt allerdings an, auch "Visibroker" von der Visigenic Corp. zu unterstützen. Die Broker ermöglichen eine dreistufige Verarbeitung von Anfragen.

Die Browser-Requests gehen an einen HTTP-Server. Bislang unterstützt WAS die Systeme von Netscape, Oracle und Spyglass; ab kommendem Quartal auch die von Apache und Novell. Der Web-Server gibt die Anfragen via ORB an sogenannte Cartridges weiter. Cartridges sind Datenbankerweiterungen, die Datentypen definieren, Applikationslogik ausführen und den Datenzugriff steuern.

Mit "Caffein" von Visigenic lassen sich derzeit entsprechende Corba-Objekte in Java schreiben. Mit einem der kommenden WAS-Releases sollen Entwickler Cartridges direkt in Java programmieren können. Für die Ausführung der Cartridges stellt das Oracle-Konzept eine performante Engine zur Verfügung. Schließlich sichert eine Back-end-Datenbank die Transaktionsverarbeitung.

Trotz des dreistufigen Aufbaus von WAS scheinen die Anwender mit der Leistungsfähigkeit zufrieden zu sein. Die CW-Schwesterpublikation "Network World" zitiert Sam Gerace, CEO der Be Free Inc. aus Pittsburgh, der für eine Internet-basierte Verkaufs- und Marketing-Applikation ein Benchmarking vornahm: "Wir konnten 2000 bis 6000 Transaktionen pro Sekunde messen." Außerdem loben die Anwender, daß es möglich ist, Web-Applikationen zu bauen, nahezu ohne Perl-Scripts zu benutzen.