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Oracle präsentiert überzeugende Zahlen

13.06.2003
Oracle hat im vierten Quartal seines Ende Mai abgeschlossenen Geschäftsjahres den Umsatz leicht und den Nettogewinn erheblich gesteigert und eine optimistische Prognose abgegeben.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kurz nach Peoplesofts offizieller Ablehnung seines feindlichen Übernahmeangebots hat Oracle gestern nach US-Börsenschluss überzeugende Zahlen zum Ende Mai abgeschlossenen vierten Quartal und Geschäftsjahr 2002/03 vorgelegt. Der kalifornische Datenbankspezialist wies einen Nettogewinn von 858 Millionen Dollar oder 16 Cent pro Aktie aus, das entspricht einem Plus von 31 Prozent gegenüber den 656 Millionen Dollar oder zwölf Cent je Anteilschein aus dem Vorjahreszeitraum (damals wurden allerdings 104 Millionen Dollar für die Beteiligung Oracles an Liberate Technologies abgeschrieben). Die von Thomson First Call befragten Analysten hatten aktuell 14 Cent je Aktie Profit erwartet.

Auch beim Umsatz legte Oracle zu (in Zeiten wie diesen als Softwareanbieter durchaus bemerkenswert), und zwar im Jahresvergleich von 2,77 Milliarden Dollar um zwei Prozent auf 2,83 Milliarden Dollar. Das (Neu-)Lizenzgeschäft wuchs dabei um ein Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar, mit Upgrades und Support erlöste das Unternehmen 1,1 Milliarden Dollar (plus zwölf Prozent). Rückläufig war indes das Servicegeschäft, wo die Einnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 580 Millionen Dollar sanken.

"Angesichts des anhaltend schwachen IT-Investitionsklimas freuen wir uns besonders, das wir gut genug gearbeitet haben, um ein Wachstum überm Strich abzuliefern und gleichzeitig Gewinn und Marge zu steigern", kommentierte Finanzchef Jeff Henley. "Das war ein tolles Quartal für unser Anwendungsgeschäft [dessen Zahlen leider nicht separat ausgewiesen werden, Anm. d. Red.] und insgesamt", ergänzte CEO (Chief Executive Officer) Lawrence Ellison. "Unsere Neukundengewinne schlagen sich in den Zahlen nieder. Unsere Applications-Neulizenzeinnahmen blieben mit 246 Millionen Dollar stabil gegenüber dem Vorjahresquartal. Peoplesoft hat im letzten Quartal 39 Prozent weniger Neulizenzen verkauft."

Für das gesamte Fiskaljahr ergab sich auf Basis von 9,5 Milliarden Dollar Umsatz (minus zwei Prozent) ein Nettogewinn von 2,31 Milliarden Dollar oder 43 Cent pro Aktie (plus vier Prozent). Hier hatte die Wall Street 42 Cent je Anteilschein prognostiziert.

Für das laufende Quartal erwartet Oracle erneut ein Umsatzplus von im Jahresvergleich vier bis sieben Prozent sowie sieben bis acht Cent Gewinn pro Aktie. Das Lizenzgeschäft soll um ein bis zwölf Prozent wachsen. (tc)