Oracle kommt beim Enterprise-Content-Management ein gutes Stück voran

30.04.2007
Nach Stellent-Kauf: "Universal Content Management 10g, Release 3", vereint diverse Content-Management-Disziplinen.

Mit der kürzlich abgeschlossenen Stellent-Übernahme beabsichtigt Oracle, seine bisherigen Defizite im Bereich Enterprise-Content-Management (ECM) zu beheben. Das für diese Softwarekategorie nun vorgestellte 10g-Produkt schafft einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Es vereint diverse, vormals in Form von Einzellösungen angebotene Disziplinen wie Dokumenten- und Web-Content-Management, digitales Asset-Management und Archivierung. Ein neues Feature im Update ist beispielsweise, die mit Stellent erworbenen Technik zur Umwandlung von Dokumentformaten als Web-Service bereitzustellen. Der Translationsmechanismus unterstützt nahezu 400 Dateiformate und erlaubt es, diese einzulesen, um sie dann in einer aktuellen Word-Version oder als PDF weiterzuverarbeiten.

Ferner verbessert das Update die Integration mit Microsofts Portal-Server "SharePoint": Konnten bislang Dokumente zwischen beiden Plattformen lediglich ausgetauscht werden, lassen sich nun SharePoint-Funktionen wie Check-in, Dokumentensuche und Workflows direkt aus der Oracle-Umgebung heraus nutzen. Ebenso ist es möglich, Daten aus dem SharePoint-Repository in die Oracle-Applikation zu migrieren.

Deutliche Fortschritte gibt es auch im Bereich des Datei-Handlings. Nun lassen sich aus Universal Content Management komplette Dokumente in die Oracle-Datenbank speichern, bislang war dies nur bezüglich der Metadaten möglich. Das hat zur Folge, dass sich typische Datenbank-Features wie Backup, Restore und in manchen Fällen auch Dateikompression direkt auf die Dokumente anwenden lassen. Allerdings ist die Oracle-Datenbank keine zwingende Voraussetzung: Es gibt weiterhin die Option, das native File-System der alten Stellent-Produkte oder als Content-Speicher das Repository eines Drittanbieters einzusetzen.

Ferner hat Oracle den Java-Standard JSR 168 für Portlets dahingehend erweitert, dass jetzt neben dem Portlet-Modul des eigenen Applikations-Servers auch die von IBM und Bea unterstützt werden. Schließlich bündelt der Hersteller die alten Stellent-Produkte mit der Search-Engine von Verity, bietet den Anwendern jedoch die Option, sich für das hauseigene Enterprise Search zu entscheiden. (ue)