Oracle bietet 9,50 Dollar pro Sun-Aktie oder insgesamt 7,4 Milliarden Dollar. Abzüglich Suns Cash und Verbindlichkeiten summiert sich der Wert der Transaktion dann noch auf 5,6 Milliarden Dollar.
"Die Übernahme von Sun verändert die IT-Industrie, indem sie 'klassenbeste' Unternehmens-Software und geschäftskritische Computing-Systeme zusammenbringt", erklärte Oracle-Chef Lawrence "Larry" Ellison. "Oracle wird der einzige Anbieter sein, der ein integriertes System - von Applikationen bis zur Disk - entwickeln kann, bei dem alle Teile zusammenpassen und -arbeiten, ohne dass sich Kunden besonders darum kümmern müssten." Anwender würde davon profitieren, indem sie bei Kosten für Systemintegration sparten und auf der anderen Seite mehr Systemleistung, Zuverlässigkeit und Sicherheit erhielten. In einer Telefonkonferenz zu den Übernahmeplänen - die im Wesentlichen die Pressemitteilung erneut wiedergab -, bezeichnete Ellison Solaris als "das bei weitem besten Unix-Betriebssystem auf dem Markt".
- Oracle / Bea Systems: 8,5 Milliarden Dollar
In der Liste der größten IT-Übernahmen taucht Oracle gleich zweimal auf. Im Januar 2008 übernahm der Datenbank-Konzern den Middleware-Anbieter Bea Systems für 8,5 Millarden Dollar. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/heftarchiv/2008/04/1222214/" target="_blank">Oracle greift für Bea tief in die Tasche</a> - Oracle / Peoplesoft: 10,3 Milliarden Dollar
Nach einer langen Übernahmeschlacht übernahm Oracle im Jahr 2004 den HR-Spezialisten Peoplesoft für 10,3 Millarden Dollar. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/nachrichtenarchiv/551768/" target="_blank">Oracle macht Peoplesoft-Übernahme perfekt</a> - Symantec / Veritas: 12,5 Milliarden Dollar
Der Sicherheitsspezialist Symantec kündigte im Jahr 2004 die Übernahme des Speicherspezialisten Veritas an. Im Juni 2005 stimmten die Aktionäre dem Vorhaben zu. Das Volumen belief sich auf 12,5 Milliarden Dollar. <br /><br /><a href="hZttp://www.computerwoche.de/heftarchiv/2005/1/1050060/" target="_blank"> Symantec kauft sich in neue Märkte ein</a> - Hewlett-Packard / Compaq: 23,5 Milliarden Dollar
Hewlett Packard übernahm im Jahr 2001 für 23,5 Milliarden Dollar den Mitbewerber Compaq. <br /><br /><a href=" http://www.computerwoche.de/heftarchiv/2001/42/1071370/" target="_blank">Fiorina und Capellas verteidigen HP-Compaq-Fusion</a> - Worldcom / MCI: 37 Milliarden Dollar
1998 kaufte der US-Telekomgigant Worldcom die Telefongesellschaft MCI für 37 Milliarden Dollar. <br /><br />Die aus der Fusion hervorgegangene MCI Worldcom war die drittgrößte Telefongesellschaft der Welt, bis sie 2002 nach öffentlich gewordenen Bilanzfälschungen und dem dadurch erfolgten Aktiensturz Insolvenz anmelden musste. Firmengründer und CEO Bernard Ebbers wurde wegen Fehlbuchungen von 11 Milliarden Dollar zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Anfang 2006 ging MCI dann in Verizon Communications auf, die heute außerhalb der USA unter dem Namen Verizon Business firmiert.<br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/heftarchiv/1998/30/1092842/" target="_blank">Cable & Wireless dringt in die Phalanx der Internet-Größen ein</a> - Telekom / Voicestream: 39 Milliarden Euro
Mit der Übernahme des US-Carriers Voicestream schuf sich die Deutsche Telekom im Jahr 2001 ein Standbein in den USA. Der Wert der Übernahme belief sich laut Geschäftsbericht auf 39 Milliarden Euro in Aktien und Bargeld. <br /><br /><a href=" http://www.computerwoche.de/nachrichtenarchiv/1861105/" target="_blank"> Ron Sommer verteidigt VoiceStream-Kauf</a> - AT&T / Bell South: Summe unbekannt
2006 übernahm der britische TK-Anbieter AT&T den Konkurrenten Bell South. Die gezahlte Summe wurde nie bekannt, bei zusammen 63 Millionen Kunden bewegt sich das Übernahmevolumen nach Meinung von Experten jedoch im oberen zweistelligen Milliardenbereich. <br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/heftarchiv/2006/10/1208329/" target="_blank">AT&T greift nach Bell South</a> - AOL / Time Warner: 182 Milliarden Dollar
2000 kaufte AOL (America Online) den Medienkonzern Time Warner für satte 182 Milliarden Dollar. Wirklich gebracht hat es nichts. Im Gegenteil: AOL will Time Warner möglichst wieder <a href="http://www.computerwoche.de/knowledge_center/web/163781/" target="_blank">loswerden</a>.<br /><br /><a href="http://www.computerwoche.de/heftarchiv/2001/3/1062891/" target="_blank">AOL darf den Medienriesen Time Warner übernehmen/</a> - Vodafone / Mannesmann: 190 Milliarden Dollar
Die teuerste Übernahme der IT-Geschichte gab es in Deutschland: 2000 kaufte Vodafone den direkten Konkurrenten Mannesmann für 190 Milliarden Dollar. Im Telekommunikationsmarkt saß das Geld schon immer lockerer als anderswo. <br /><br/> <a href="http://www.computerwoche.de/heftarchiv/1999/46/1090220/" target="_blank">Vodafone rüstet zur feindlichen Übernahme des Mannesmann-Konzerns</a>
Als Kronjuwelen aus Suns Software-Portfolio hat Oracle einer ersten gemeinsamen Pressemitteilung zufolge Java ("the most important software Oracle has ever acquired") sowie das Betriebssystem Solaris ausgemacht. Auf Java baut Oracles Middleware-Plattform "Fusion" auf, das derzeit am schnellsten wachsende Segment des Datenbankriesen. Und Solaris sei "die führende Plattform" für die Oracle-Datenbank, heißt es weiter, und das schon seit geraumer Zeit. Nun könne man das RDBMS, noch immer größter Geschäftsbereich des Konzerns, noch besser für einige Highend-Features von Solaris optimieren (Suns Open-Source-Zukauf MySQL wird in der Mitteilung übrigens mit keinem Wort erwähnt). Oracle stehe aber unverändert auch hinter Linux und anderen offenen Plattformen und werde seine starken Partnerschaften weiter pflegen und ausbauen.
Suns Mitgründer und Chairman Scott McNealy, an dessen Veto dem Vernehmen nach der Verkauf von Sun an IBM gescheitert war, kommentiert: "Oracle und Sun waren über mehr als 20 Jahren Branchenpioniere und enge Partner. Diese Kombination ist eine natürliche Weiterentwicklung unserer Beziehung und wird die Industrie neu definieren."