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Oracle greift Red Hat frontal an

26.06.2006
Datenbankhersteller will Red Hats Linux-Kunden betreuen und in die Rolle des Distributors hinein wachsen.

Oracle-Chef Larry Ellison kündigte heute vor Journalisten an, ein Global Support Center für Red-Hat-Linux-Distributionen zu eröffnen. "Unsere Kunden sind nicht zufrieden mit dem Support dieses Unternehmens. Also bieten wir ihnen diese Unterstützung an." Offenbar ist dieses Vorhaben nicht mit Red Hat abgestimmt. Im Gegenteil scheint es sich um einen Frontalangriff auf die Open-Source-Company zu handeln. Ellison sprach davon, dass Red Hat seine Linux-Distribution nicht als geistiges Eigentum schützen könne.

Ellison steuert auf Kollisonskurs mit Red Hat.
Ellison steuert auf Kollisonskurs mit Red Hat.

Der Oracle-Boss deutete damit an, dass die Linux-Distribution von Red Hat Basis einer Oracle-eigenen Variante werden soll. Oracle-Kunden könnten ihre Updates künftig statt von einem Red-Hat-Server von einem Oracle-Rechner ziehen. Damit unterstrich der Softwaremogul, wie ernst es ihm damit ist, eine eigene Linux-Distribution im Portfolio zu haben. Schon im April hatte er entsprechende Aussagen gegenüber der Presse gemacht (siehe: Oracle hätte gern ein eigenes Linux).

Das von Novell vermarktete Suse-Linux kommt laut Oracle nicht in Frage: "Wissen Sie, für uns macht es wenig Sinn, Novell zu kaufen. IBM ist sehr stark bei Suse-Linux involviert. Das würde uns bei einer Übernahme in eine sehr unkomfortable Situation bringen", so der Oracle-Boss.