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Oracle Deutschland setzt verstärkt auf Servicepartner

07.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach dem geplanten Abbau von einem Drittel der Beraterstellen will Oracle Deutschland Services verstärkt durch Partnerunternehmen erbringen. Das sagte Rolf Schwirz, Vorsitzender der Geschäftsleitung, in einem Gespräch mit der "Financial Times Deutschland". Das Unternehmen selbst werde sich auf einige wenige Gebiete spezialisieren und dabei die Segmente abdecken, die Partner nicht bedienen, so Schwirz. Verbesserungsbedarf bei der Kooperation mit externen Consultants sieht der Oracle-Mann insbesondere bei der "E-Business Suite". In Anbetracht der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigte sich Schwirz dagegen mit dem Verkauf von Softwarelizenzen zufrieden. Hier könne sich die deutsche Tochter sowohl im internationalen Vergleich wie auch im Hinblick auf die eigene Planung sehen lassen.

Anders sehe die Lage im Beratungsgeschäft aus: Der Consulting-Bereich habe unter anderem bei Auftragseingang, Auslastung und Profit weder die gesteckten Ziele erreicht noch halte die Sparte in diesem Punkten einem externen Vergleich stand, hieß es sinngemäß in einer internen E-Mail, in der die hiesige Geschäftsführung vor 14 Tagen den Abbau von rund 200 der insgesamt 608 Consulting-Stellen angekündigt hatte (Computerwoche online berichtete). Als Grund für die geringe Nachfrage nach Dienstleistungen sieht Schwirz unter anderem ein geändertes Kundenverhalten. So würden Unternehmen nun stärker eingleisig fahren, anstatt Spezialprogramme von kleineren Herstellern zu kaufen und diese dann aufwändig zu integrieren. Zudem würden nun nur noch kleine Projekte mit kurzen Laufzeiten gestartet, erläuterte der Firmenchef. Als Konsequenz will

Schwirz die Strukturen im Beratungsbereich grundsätzlich ändern. Dabei sei unter anderem geplant, bestehende Partnerprogramme auszubauen und verstärkt in Independent Software Vendors (ISVs) zu investieren, die eigene Anwendungen auf Basis von Oracle-Software entwickeln. (mb)