Neue Offensive gegen SAP

Oracle bringt Fusion Applications in Stellung

13.05.2011
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Anwender fordern Einsatz von Oracle

Frank Schönthaler, Leiter des Bereichs Business Solutions bei der Doag, fordert von Oracle mehr Einsatz für die Fusion-Familie.
Frank Schönthaler, Leiter des Bereichs Business Solutions bei der Doag, fordert von Oracle mehr Einsatz für die Fusion-Familie.

"Es gibt jedoch keinen Grund zur Panik", sagt Frank Schönthaler, Leiter der Business Solutions Community bei der Doag. Schließlich habe Oracle zugesichert, seine bestehenden Produktfamilien im Rahmen des Applications Unlimited Programms weiter zu pflegen und zu entwickeln. Um das Fusion-Geschäft in Schwung zu bringen sei jedoch der Softwarehersteller gefordert - speziell hierzulande. Es sei zu einfach, sich darauf zurückzuziehen, dass Deutschland sowieso fest in SAP-Hand sei. Immer mehr Anwender würden gerade auch vor dem Hintergrund Cloud Computing ihre Business-Softeware-Landschaften auf den Prüfstand stellen.

"Der Umstieg auf Fusion bedeutet den Umstieg auf ein neues Produkt", erinnert aber Doag-Geschäftsführer Fried Saacke. Angesichts der damit verbundenen Komplexität, die durch den Modul-Ansatz von Fusion noch verstärkt wird, sei entsprechendes Beratungs-Knowhow im Markt erforderlich. Doch davon gibt es aus Sicht von Saacke noch viel zu wenig. Hier sei Oracle gefordert, Vertrauen zu schaffen und Befürchtungen zu zerstreuen, die Kunden würden mit einem Bauchladen unterschiedlichster Softwarefunktionen überschwemmt. Aus wie vielen Modulen sich die Fusion-Familie einmal zusammensetzen wird, ist für die Doag-Vertreter derzeit noch nicht abzusehen.

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Fried Saacke, Geschäftsführer der Doag: "Der Umstieg auf Fusion bedeutet den Umstieg auf ein neues Produkt."
Fried Saacke, Geschäftsführer der Doag: "Der Umstieg auf Fusion bedeutet den Umstieg auf ein neues Produkt."

Den Umstieg auf Fusion sollten Anwenderunternehmen sorgfältig vorbereiten, empfehlen die Doag-Vertreter. Über einen Wartungsvertrag einfach einzelne Funktionen auf Fusion zu hieven, sei nicht anzuraten. Vielmehr sollten die Unternehmen prüfen, in welchen Bereichen die neuen Oracle-Applikatonen einen Mehrwert bieten. Was es kosten wird, zusätzliche Funktionen einzukaufen ist derzeit noch nicht bekannt. Details zu Preisen und Lizenzierung hat Oracle bis dato noch nicht bekannt gegeben. Finanzielle Anreize des Softwareherstellers für Unternehmen, auf Fusion umzusteigen, seien kaum zu erwarten, heißt es von Seiten der Doag. Oracle sei schließlich nicht bekannt dafür, auf die Geldbeutel seiner Kunden besondere Rücksicht zu nehmen.