Neue Offensive gegen SAP

Oracle bringt Fusion Applications in Stellung

13.05.2011
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Neue Stufe in der Software-Evolution

Doch nun scheint es endlich soweit zu sein. Nachdem Oracle-Chef Lawrence Ellison zur Open-World-Konferenz im Herbst vergangenen Jahres die Verfügbarkeit der Fusion Applications für das erste Quartal 2011 angekündigt hatte, wird der Konzern nun auch in Deutschland konkreter. Mark Woollen, Vice President für den Bereich Social CRM Products von Oracle, sprach in Berlin von einer Evolution im Anwendungsgeschäft, die nun eine neue Stufe erreicht habe. Etwa alle zehn Jahre vollziehe sich ein Paradigmenwechsel. Ein solcher vollziehe sich derzeit rund um Themen wie Software as a Service (SaaS) und Cloud Computing. Dieser Entwicklung tragen auch Oracles Fusion Applications Rechnung, berichtete Woollen. Mit ein und derselben Codebasis lasse sich die neue Produktlinie sowohl auf herkömmliche Weise On-Premise wie auch On-Demand nutzen.

Fusion 1.0 setzt sich aus rund 100 Modulen für die sieben folgenden Bereiche zusammen:

  • Financials,

  • Human Capital Management (HCM),

  • Customer Relationship Management (CRM),

  • Supply Chain Management (SCM),

  • Procurement,

  • Governance und Master Data Mangement (MDM),

  • Projekt-Management.

Oracle habe jedoch nicht einfach verschiedene Funktionen aus den in den zurückliegenden Jahren zugekauften Produkten neu paketiert, betont Woollen. Vielmehr basiere Fusion auf einer Standard-Java-Architektur inklusive eines neuen Datenmodells. Grundlage der neuen Anwendungslinie bildet die gleichnamige Middleware. Zudem seien in das gesamte Paket von Haus aus verschiedene Business-Intelligence-Funktionen eingebettet. Den Kunden verspricht der Oracle-Manager geringere Aufwände für Implementierung, Upgrade und Betrieb von Fusion sowie eine verbesserte Produktivität.