IBM-Stiefkind DOSVSE aufgewertet:

Oracle bietet Alternative zu SQL/DS

19.08.1988

MÜNCHEN (CW) - Auch DOS/VSE-Anwender können jetzt zwischen einem IBM-eigenen und einem fremden Datenbank-Management-System wählen: Alternativ zu SQL/DS bietet die Oracle Corp. mit Sitz im kalifornischen Belmont ihr gleichnamiges Produkt nunmehr auch in einer Version unter DOS/VSE/SP an.

"Weltweit viele, viele Tausende DOS/VSE", so ein Sprecher der Stuttgarter Oracle GmbH, sind für den Hersteller Grund genug, mit seinem DBMS-Produkt neben VM und MVS auch das dritte IBM-Großrechner-Betriebssystem zu unterstützen. Einer Meldung des britischen Informationsdienstes-Computergram zufolge läuft das vom Hersteller bisweilen recht stiefmütterlich behandelte DOS/VSE immer noch bei mehr als 55 Prozent der IBM-Mainframe-Kunden - unter VM auch auf den großen 3090- und 308x-Systemen.

Was nach Ansicht des Oracle-Sprechers das neue Produkt für den VSE-Anwender attraktiv macht, ist vor allem dessen Portabilität: "Wenn IBM in zwei oder drei Jahren DOS/VSE nicht mehr unterstützt, kann der Kunde seine DB-Anwendungen nach MVS oder Unix oder sonstwohin mitnehmen." Herstellerangaben zufolge läuft die VSE-Version des Oracle-DBMS unter DOS/VSE/SP ab Release 2.1; sie verträgt sich mit CICS/VS ab Release 1.6, mit der Query Management Facility (QMF) und den SQL-Precompilern für Cobol, PL/1 und Fortran.