Customer-Relationship-Management

Oracle bastelt am Social CRM

23.07.2008
Der Softwarekonzern Oracle will den Funktionsumfang klassischer CRM-Systeme ergänzen. Kundenprofile sollen um Informationen aus Social Networks bereichert werden. Auch Konkurrent SAP arbeitet an solchen Konzepten.

Im Gespräch mit der CW-Schwesterzeitschrift "COMPUTERWORLD" aus der Schweiz erläuterte Mark Woolen, Vice President für CRM-Produkte bei Oracle, wohin die Reise in Sachen "Social CRM" gehen soll. Schon mit seinem jüngsten CRM-Familienmitglied Oracle Sales Prospector deutete der Datenbankprimus an, welche Vorteile Unternehmen von Oracles sozialer CRM-Strategie in Zukunft erwarten können. Social CRM soll die kollektive Intelligenz aller Vertriebs- und Marketing-Experten eines Unternehmen ausschöpfen, um präzisere Kundenprofile und in Folge bessere Angebote erstellen zu können, die eine größere Aussicht auf Erfolg haben.

Der Sales Prospector analysiert die Verkaufshistorie von Kunden und macht Vorschläge für zukünftige Deals. In der Schweiz setzen der Lebensmittelkonzern Nestlé und die Zurich Versicherungen CRM-Lösungen von Oracle ein. "Wir wollen unsere Kunden nicht dazu zwingen, ihre Kundenpflege in einer bestimmten Art und Weise zu betreiben. Soziales CRM unterstützt einen flexiblen On-Demand-Ansatz", so Woolen. Bei Nestlé setzt man vor allem auf diese Strategie (relationship-based CRM).

Kampagnen per E-Mail

Die nächsten beiden Lösungskomponenten in Sachen soziales CRM will der Softwarehersteller auf der Oracle OpenWorld im September dieses Jahres präsentieren: "Sales Campaigns" unterstützt die Vertriebs- und Marketing-Abteilung dabei, E-Mail-Kampagnen zu konzeptionieren und abzuwickeln. Anwender können hier bereits erfolgreich vollzogene Kampagnen als Schablone für neue Anläufe nutzen. Mit dem zweiten Modul "Sales Library" will Oracle seine Strategie in Richtung Social CRM fortsetzen. Beispielsweise lassen sich damit erfolgreiche Präsentationen kollaborativ auch von anderen Anwendern im Unternehmensnetz nutzen und erweitern.

Oracles CRM-Produktpalette stützt sich um Wesentlichen auf die Produkte der übernommenen Firma Siebel. Der Konzern konkurriert mit zahlreichen CRM-Spezialisten, muss sich bei Großkunden vor allem mit SAP als Wettbewerber auseinandersetzen. Auch die Walldorfer hatten unlängst Pläne vorgestellt, Social Networks mit der eigenen Lösung "CRM 2007" zu verbinden. (fn)