Oracle 10g - ein Blick ins Eingemachte

06.12.2004
Von Christian Antognini

Über die letzten Jahre hat sich "Real Applications Cluster" (RAC), der ehemalige Oracle Parallel Server, zu einer zuverlässigen und performanten Cluster-Lösung gemausert. Es handelt sich sicher um eine der interessantesten, wenn auch eine der teuersten Optionen der Oracle Enterprise Edition. In Oracle 10g wurde die Feature-Liste der RAC-Option nicht wesentlich modifiziert. Es gibt aber drei Änderungen, die die Kosten von RAC massiv senken und damit auch seine Verbreitung erhöhen werden.

Was die RAC-Kosten senkt

Die erste ist, dass Oracle ab sofort für alle Plattformen, auf denen RAC erhältlich ist, eine eigene Cluster-Manager-Software mitliefert: die "Cluster Ready Services" (CRS). Schon in Oracle 9i traf dies auf Windows und Linux zu, jetzt gibt es sie unter anderem auch für Solaris und HP-UX. Die Kosten für ein Dritthersteller-Produkt entfallen damit, denn CRS ist in die RAC-Option integriert. Will man aus Gründen der Einheitlichkeit oder weil man dem neuen Produkt noch nicht traut, mit einer anderen Cluster-Software arbeiten, ist dies auch weiterhin möglich. Oracle positioniert CRS als zentrale Komponente der Datenbankschicht im Grid Computing.

Komplexität löst sich auf

Die zweite für RAC relevante Verbesserung ist ASM. Während im Single-Instance-Betrieb manche Anwender das Striping und die Raw-Device-Performance nicht zum Anlass nehmen, die Speicherarchitektur zu wechseln, verhält sich das bei RAC anders. Hat man kein spezielles Cluster-File-System oder keinen Network Attached Storage (beides ist teuer), dann muss man mit Raw Devices arbeiten, denn Aufgaben wie das Backup der archivierten Redo Logs sind nicht trivial. Mit ASM ist das allerdings kein Thema: Daten- und Control-Files, archivierte Redo Logs, Server-Parameter-Files etc. sind mit exzellenter Performance von allen Knoten mit einfachen Mitteln handhabbar.