MÜNCHEN (ciw) - CIM als "Trimm-Dich-Programm für den ,Organismus' Unternehmen" - dieses Bild benutzte der bayerische Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr, August R. Lang, anläßlich der Eröffnung der Systec 1990. Er stellte klar, daß die informationstechnische Industrie zwar die "Trimm-Geräte" verfügbar machen könne, aber die anwendenden Unternehmen selbst Strategien entwickeln müßten, die sie für die Zukunft wappnete.
Den "neuen Dimensionen unternehmerischer Herausforderungen", die der Staatsminister vor allem durch den künftigen europäischen Binnenmarkt, die Integration der ehemaligen DDR und durch einen immer härter werdenden Wettbewerb geprägt sieht, müsse mit neuen Strategien begegnet werden. In Computer Integrated Manufacturing (CIM) sieht Lang ein leistungssteigerndes Werkzeug, das bei richtigem Einsatz eine "große Chance für unsere Wirtschaft" berge, "alle Mitarbeiter für die gemeinsame Aufgabe zu motivieren, alle ins gleiche Boot zu bekommen das dann auch in schwerer See gut manövrierfähig und auf Kurs bleibt".
Auch Manfred Siebert, Vorsitzender des Ausstellungsbeirates der Systec und Geschäftsführer der Intergraph Deutschland GmbH, zeigte sich davon überzeugt, daß die Systec dazu angetan sei, "den richtigen Weg eines Unternehmens in die Zukunft durch Anwendung der heute verfügbaren Computertechnologien sowie die erreichten Fortschritte auf diesem Gebiet aufzuzeigen". Es sei, so Siebert weiter, an der Zeit, "mit dem Einsatz von Computern zu beginnen, um so die Computerintegration in Forschung, Entwicklung und Fertigung zu erreichen".
Die im Zwei-Jahres-Turnus stattfindende Messe, die heuer zum dritten Mal ihre Tore öffnet, verzeichnet nach den Worten des Intergraph-Geschäftsführers nicht nur einen kontinuierlichen Zuwachs an Ausstellern und Besuchern, sondern habe heuer auch die bisher größte Ausstellung auf diesem Gebiet, die Autofact in den USA, übertroffen. Die Münchner Messegesellschaft konnte nach eigenen Angaben rund 52 000 Quadratmeter an 732 (1988: 556) Aussteller aus 17 Ländern vermieten. Es werden etwa 40 000 Besucher erwartet.
Siebert ergänzte den offiziellen Untertitel der Systec "3. Internationale Fachmesse für Computerintegration in der Industrie und internationaler Kongreß" um den Satz: "Computersysteme, mit denen man hochtechnologische Produkte entwickeln und fertigen kann." Schließlich stünde die Anwendung der Systeme im Industriebetrieb und ihre Vernetzung untereinander im Vordergrund und nicht die Rechner selbst.
Nicht zuletzt deshalb erwartet er als typischen Besucher den Industriekunden, der Computer als Werkzeuge oder Hilfsmittel verwendet. Er wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, daß die Industrie in bezug auf die Anwenderfreundlichkeit der Computer gewaltige Fortschritte erzielen konnte und Ansätze zur Vereinfachung gefunden wurden, die es lohnten, weiter verfolgt zu werden.