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Opteron-Chip beschert AMD die ersehnte Anerkennung

23.04.2004

Vor einem Jahr stellte Advanced Micro Devices (AMD) den "Opteron"-Prozessor vor, der dem Unternehmen zum lange ersehnten Einzug in die Rechenzentren verhalf. Er bescherte AMD zudem den Weg aus den roten Zahlen: Nach neun verlustreichen Quartalen in Folge erzielte der Intel-Konkurrent in zwei aufeinander folgenden Dreimonatsabschnitten wieder Gewinne.

Seit seiner Einführung verdoppelten sich die Auslieferungen pro Quartal nach Berechnungen der IDC-Marktforscher. Im vergangenen Jahr wurden 35 000 Operton-Server ausgeliefert, was im Vergleich zu den 3,26 Millionen insgesamt verkauften Rechnern mit 32-Bit-Chips allerdings nur einen Bruchteil ausmacht.

Fast noch wichtiger als die schwarzen Zahlen dürfte für AMD die positive Resonanz der professionellen Anwender sein. "Der Opteron-Prozessor hat meine Meinung über AMD komplett verändert", erklärt beispielsweise Jon Prall, Vice President der kalifornischen Postini Inc., der 43 Opteron-Server angeschafft hat. AMD kann sich mit seiner Produktpalette endlich gegen den übermächtig erscheinden Konkurrenten Intel positionieren. Dessen "Itanium-2"-Prozessor arbeitet zwar ebenfalls mit 64 Bit, kann aber im Gegensatz zum Opteron keine 32-Bit-Programme verarbeiten. Erst nachdem sich AMDs Erfolg abzeichnete, zog Intel - viel zu spät - mit einer eigenen Prozessorgeneration nach. AMD beziffert die Zahl der Unternehmen, die Software für die AMD-64-Technik entwickeln, auf über 250. Darunter finden sich die Branchengrößen CA, IBM, Microsoft, Oracle, Red Hat, Sun und Suse/Novell.

Das nächste Erfolgskapitel will AMD mit geclusterten Servern aufschlagen. "Dank der günstigen Preise und des hohen I/O-Durchsatzes eignet sich der Opteron sehr gut für Anwendungen, die im Cluster laufen", erklärte Dave Driggers, CEO des Grid-Spezialisten Verari Systems. In seinem Haus lag der Anteil der Cluster-Lösungen auf Basis des AMD-Chips im ersten Quartal 2004 bei rund 40 Prozent und damit doppelt so hoch wie im Jahr zuvor.

Ende des Jahres will AMD mit Vier-Wege-Maschinen die Anhängerschaft unter den Unternehmenskunden verbreitern. Derzeit werden Server mit ein oder zwei CPUs ausgeliefert. Hewlett-Packard hat zum Geburtstag des Opteron jetzt mit "DL585" das erste System mit vier CPUs vorgestellt, das in den USA ab 8300 Dollar zu haben ist.(kk)