Data-Warehouse-Ersatz

Operational Datastores sind einfacher und billiger

26.10.2011
Von Johannes Ahrends

Ein Praxisbeispiel

Das folgende Beispiel zeigt, wie sich ein ODS kostengünstig für die Ad-hoc-Auswertung von Daten aufbauen lässt. Bei dem operativen System handelt es sich um eine Teilebevorratung, auf die rund 4000 Anwender im Zweischichtbetrieb zugreifen. Kern der Anwendung ist eine Oracle-Datenbank in einer älteren Version (9.2) auf AIX, die auf Grund von Anforderungen der Software zunächst nicht migriert werden kann. Mit 40 GB ist die Datenbank für heutige Verhältnisse überschaubar.

Die permanente Replikation von Daten aus dem Produktivsystem erlaubt die Arbeit mit aktuellen, allerdings unbereinigten Informationen im Zielsystem.
Die permanente Replikation von Daten aus dem Produktivsystem erlaubt die Arbeit mit aktuellen, allerdings unbereinigten Informationen im Zielsystem.

Als Zielsystem wird eine Oracle-Datenbank in der Version 10g als Standard Edition auf einem Linux-Rechner mit zwei Dual-Core-CPUs und 16 GB RAM aufgebaut. Der Einsatz der Standard Edition auf Linux empfiehlt sich aus Kostengründen. Generell kann man davon ausgehen, dass eher der Hauptspeicher einen Engpass bei der Verarbeitung der Datenmengen darstellt als die CPUs.

Um den Einfluss der Replikation auf die Produktion gering zu halten, wird eine Software verwendet, die die Daten aus den Oracle-Transaktionsprotokollen (den so genannten Redo-Log-Dateien) ausliest und auf das Zielsystem überträgt. Dort werden die ausgelesenen Transaktionen wieder in entsprechende Änderungsoperationen (DML) umgesetzt und als SQL-Befehle ausgeführt.

Sicher könnte ein versierter Excel-Experte auf dem Zielsystem entsprechende Abfragen direkt ausführen. Damit würde aber viel von der gewonnenen Freiheit wieder verloren gehen. Da nun keine Gefahr mehr besteht, das Produktionssystem zu belasten, können zum Beispiel auch Ad-hoc-Abfragen erlaubt werden. Deshalb empfiehlt sich an dieser Stelle ein Werkzeug, mit dem man grafisch entsprechende Abfragen zusammenstellen kann, die entweder an Excel weitergegeben oder direkt in entsprechende Reports eingebunden werden.

Sicher gibt es weitere Möglichkeiten für den Aufbau und die Nutzung eines ODS. Entscheidend für die Verwendung solcher Komponenten ist die Kosteneffektivität, die geringe Beeinflussung der Produktion und die Flexibilität bei der Auswertung. (ue)