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Unite

Opera integriert virtuellen Webserver in Browser

16.06.2009
Von pte pte
Das norwegische Unternehmen Opera hat mit "Unite" eine Webserver-Anwendung direkt in seinen Browser integriert.

Jeder Client-Rechner kann damit ohne großen Aufwand in eine Plattform verwandelt werden, um Files, Nachrichten, Fotos und vieles mehr direkt auszutauschen, ohne Dienste auf einem fremdgehosteten Server in Anspruch nehmen zu müssen. Nutzer benötigen jedoch einen eigenen Account bei Opera, außerdem werden die Dienste über einen Proxy-Server der Norweger koordiniert, um Probleme mit Firewall-Einstellungen zu umgehen. "Erst Opera Unite macht aus dem Internet eine vollständig bidirektionale Datenverkehrsautobahn. Jeder User kann bestimmen, welchen Content er auf welche Weise mit wem teilen möchte", sagt Jon von Tetzchner, CEO von Opera, während eines Webcasts.

"Wir bauen mit Unite einen virtuellen Webserver direkt in unseren Webbrowser ein. Die Kapazität dieses Webservers wird dabei nur von der den Usern individuell zur Verfügung stehenden Bandbreite limitiert", meinte Christen Krogh, Chief Development Officer (CDO) bei Opera. Dabei handle es sich quasi schon um eine "Web-5.0"-Anwendung, die in der zur Verfügung stehenden Alpha-Version auf der Grundlage von Windows, Mac OS und Linux betrieben werden könne. Da diese Technologie auf offenen Webstandards beruht, werden Entwickler die schon enthaltenen Datenfreigabe- und Kommunikationsdienste rasch erweitern. Zusätzliche Services sollen von Usern wie im Falle von Widgets einfach und schnell installiert werden können.

Interessierte Anwender müssen allerdings bei Opera einen Account anlegen und das Ausgangsgerät definieren, bevor sie ihren Content freigeben können. Nach erfolgtem Login können auf den jeweiligen Client-Rechnern gespeicherte Files zugänglich gemacht und von jeglichen internetfähigen Endgeräten und Browsern aus abgerufen werden. Der dafür notwendige URL wird von Opera generiert und muss anderen Benutzern bloß mitgeteilt werden. Ein Upload auf den Server eines Dritten ist jedoch nicht mehr notwendig. "Selbstverständlich können User ihren Content auch passwortgeschützt anbieten. Die Anwendungsprozesse werden zudem in einer virtuellen Laufzeitumgebung nach dem Sandbox-Prinzip ausgeführt, was gängigen Sicherheitsstandards im Web entspricht", erläutert Krogh. Falls Opera Unite geschlossen oder der Hostrechner runtergefahren wird, stehe der Webserver freilich nicht mehr zur Verfügung. (pte)