HP kündigt neue Produkte für Verwaltungsplattform an

Openview soll sich stärker am Service-Management orientieren

18.04.1997

Die Ergänzung der Openview-Plattform um diensteorientierte Funktionen wird noch etwa ein halbes Jahr auf sich warten lassen. Im September soll die "IT Service Management Initiative" die ersten Früchte tragen, so die Prognose der Anbieters. Hinter diesem Programm verbirgt sich ein Zeitplan, der sich darauf konzentriert, IT-Profis das Management von Services und weniger der Infrastruktur zu ermöglichen.

In der ersten Phase wird HP Openview um einige Features von Microsofts Systems Management Server (SMS) erweitern. Diese Funktionen sollen die Verwaltung von PCs und Windows-NT-Ressourcen ermöglichen. Openview läßt sich zudem als SMS-Konsole verwenden und zur Softwaredi- stribution nutzen. Windows-NT-Agenten sollen optional zur Verwaltung von NT-Geräten einsetzbar sein.

Auch andere Ressourcen sollen besser zu verwalten sein. Geräte, die Web-Server-Software enthalten, werden künftig als solche automatisch vom Operator entdeckt und identifiziert. Mit einem herkömmlichen Browser werden sich diese Geräte später auch administrieren lassen. Zudem sollen die Management-Möglichkeiten von Netzwerkkomponenten der OSI-Schicht 2 mit Hilfe der Management Information Base (MIB) ausgeweitet werden.

Unabhängig von der technischen Infrastruktur plant HP aber vor allem, dem IT-Management neue Hilfe zur Definition und Einhaltung von Service-Level-Agreements in die Hand zu geben. Über das WWW-Interface erhält der Administrator von jedem beliebigen Ort aus laufend Zugriff auf Ereignisse und Leistungsdaten.

In Verbindung mit Ereignissen der Kategorie "For Your Information" (FYI) können die Verantwortlichen ihren Geschäftskunden etwa mitteilen, welche auftretenden Ereignisse ihre IT-gestützte Arbeit betreffen könnten. Die Benachrichtigung der beteiligten Anwender läßt sich ebenfalls automatisieren. Die angestrebten Neuerungen betreffen darüber hinaus die Kontrolle der Antwortzeiten, die sich auch auf Agenten für Windows-3.11- und Windows-95-Desktops erstreckt, sowie das Kosten-Management.

Als Schlüsselelement der IT-Service-Management-Strategie betrachtet HP die Kommunikationsmöglichkeiten. Dazu gehört etwa, daß Problemursachen festgestellt werden. So kann eine Netzwerküberlast durch begrenzte Bandbreitenressourcen oder durch ein hohes Verkehrsaufkommen entstehen. Für den Geschäftskunden bedeuten die Symptome, daß sich seine Arbeiten verzögern können.

Damit Administratoren technische Engpässe und sonstige Schwierigkeiten analysieren können, möchte HP Funktionen implementieren, die Ereignisse zueinander in Bezug setzen, so daß ihre ursprüngliche Ursache deutlich wird. Dazu sollen SMS und Management-Möglichkeiten für Unix-Systeme konsolidiert sowie das Common Information Model (CIM) der Desktop Management Task Force für Openview nutzbar gemacht werden.