Grundlage für Novell Enterprise Linux

OpenSUSE Linux 11.0 mit KDE 4 im Kurztest

31.07.2008
Von Markus Franz

Software installiert in Rekordzeit

Dazu gehört vor allem, dass der Installer endlich an Geschwindigkeit zugelegt hat: Spielte der Vorgänger noch jedes Paket einzeln auf die Festplatte, gibt es nun eine abbildbasierende Installation: Abhängig vom gewählten Desktop schaufelt der Installer in Rekordzeit ein Grundsystem auf die Festplatte, um dann weitere Pakete darauf einzuspielen. Auch sind die Pakete selbst deutlich kleiner, da von bzip2- auf lzma-Kompression umgestellt wurde. Mit diesem Verfahren schließt OpenSUSE als erste Linux-Distribution zu anderen modernen Betriebssystemen wie Windows Vista auf, die ebenfalls mit Abbildern zur Installation arbeiten. Dieses Feature ist zwar standardmäßig aktiviert, kann aber auch jederzeit deaktiviert werden.

Hardware automatisch konfigurieren

Standardmäßig ist zudem die Option zur automatischen Konfiguration der Hardware aktiviert: Mussten Benutzer früher noch mit viel Mühe jede Komponente des Computers einzeln konfigurieren, erledigt der Installer diese Aufgabe nun, ohne einen einzigen Mausklick zu benötigen. Und das funktioniert richtig gut - im Test richtet der Assistent alles korrekt ein: Als Umgebung diente das Notebook Dell Inspiron 1525, das mit einem Intel Celeron 540 (1,86 GHz), 1GB Arbeitsspeicher und der üblichen OnBoard-Grafik sowie OnBoard-Wireless ausgestattet ist. OpenSUSE 11 erkennt als erstes Release sogar die Widescreen-Auflösung des Bildschirms zuverlässig.

Den einzigen Haken gab es beim Touchpad: Im Installationsassistent funktionierte noch alles korrekt. Beim ersten Start des Systems reagierte das Touchpad aber nur sehr träge - dann wieder zu schnell. Scrollen war überhaupt nicht möglich, ebenso kein vernünftiges Klicken. Nachdem das Gsynaptic-Tool im Kontrollzentrum gestartet wurde, ging nichts mehr: Das Touchpad reagierte nach der Benutzeranmeldung auf keine Aktion. Abhilfe schaffte erst das einmalige Anstecken einer externen USB-Maus. Damit ließ sich nicht nur über SAX2 das Touchpad neu konfigurieren. Auf wundersame Weise fanden auch die Mausbewegungen zu einem einheitlichen Verhalten.

Der überarbeitete Konfigurationsassistent lässt aber immer noch die Freiheit, um LVM oder RAID für das System einzurichten. Wer alles optimal kontrollieren möchte, kann die automatische Konfiguration auch abschalten. dann versucht OpenSUSE zwar weiterhin, das richtige Modell zu erkennen und schlägt eine passende Konfiguration vor, diese kann aber bis ins Details angepasst werden.