Linux-Distribution

openSUSE 12.1 im Überblick

29.03.2012
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.

openSUSE, die Cloud und Virtualisierung

Sie können eine ownCloud auch in Ihrem Webseiten-Paket erstellen. Sie brauchen nur einen FTP-Zugang.
Sie können eine ownCloud auch in Ihrem Webseiten-Paket erstellen. Sie brauchen nur einen FTP-Zugang.
Foto: Jürgen Donauer

Im Jahre 2011 benutzen die meisten Anwender in irgendeiner Form einen Cloud-Dienst. Sei es Daten auf Dropbox zu haben oder Freunde auf Facebook zu verwalten. Aus Sicherheits- und Privatsphären-Sicht sind diese Dienste jedoch anfällig. Die openSUSE-Entwickler wollen mit ownCloud die Daten zurück unter die Kontrolle der Anwender bringen. Um das Ganze für den Anwender attraktiv zu machen, gibt es die Mirall-Desktop-Integration.

ownCloud hat im Prinzip zwei Nachteile. Es ist nicht wirklich einfach zu installieren. Dies gilt im Speziellen auf dem Webspace von Providern. Ebenso stellt es keine Möglichkeit zur Verfügung, Daten offline auf den Rechnern vorzuhalten. Ihre Daten sind also nur verfügbar, wenn Sie auch online sind.

Diese Probleme schafft Mirall aus der Welt. Es legt einen lokalen Ordner an, von dem aus die Daten in die eigene Cloud gespiegelt werden. Anwender sollten stets im Hinterkopf behalten, dass das lokale Verzeichnis der Master ist. Änderungen, die in der Cloud vorgenommen werden, würde Mirall beim nächsten Synchronisieren überschreiben. Um dies zu vermeiden, deaktiviert Mirall in so einem Fall den Express-Upload-Ordner und sie haben die Chance, die Dateien zunächst von der ownCloud auf das lokale Verzeichnis zu holen. Eine Verwendung der Software Mirall von mehr als einem Gerät ist also mit einem Risiko des Datenverlusts behaftet. Hier ist definitiv noch Platz für Verbesserung, um die Daten wie mit Dropbox zu synchronisieren.

Außerdem bietet das Tool die Möglichkeit, ownCloud auf einen Webspace zu installieren, der via FTP erreichbar ist. Und die meisten Provider stellen diese Funktion zur Verfügung. Beachten Sie, dass bei einer Einrichtung der ownCloud auf dem lokalen Server ein Webserver und PHP mit entsprechenden Modulen vorhanden sein muss. Hier könnte openSUSE warnen. Es installiert die ownCloud via Mirall scheinbar vollständig und meldet das Fehlen eines Webservers, wie zum Beispiel Apache 2 nicht. Wollen Sie von außen darauf zugreifen, müssen Sie außerdem in der Firewall entsprechende Rechte zuweisen.

Durch den neuen Kernel 3.1 lässt sich openSUSE nun direkt in der Amazon EC2 Cloud betreiben. Im Virtualisierungs- und Cloud-Softwarelager finden Administratoren die neuesten Versionen von Eucalyptus, OpenNebula und OpenStack. Ebenso sind Xen 4.1, KVM und VirtualBox mit im Spiel. Diese lassen sich mit aktuellen Ausgaben von virt-manager und open-vm-tools verwalten.