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Partner-Ökosystem gestartet

OpenSocial trägt Früchte bei Xing

22.07.2009
Das Online-Netzwerk Xing öffnet seine Plattform für Anwendungen externer Entwickler und erweitert damit seine Funktionen erheblich.

Zum Start des Partnerprogramms seien 16 neue Applikationen von 13 Partnern verfügbar, berichtete das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg. Zielgruppe seien Berufstätige - sie könnten künftig etwa Termine mit Geschäftspartnern abstimmen, Reisen organisieren oder Vortragsfolien austauschen. Weitere Programme sollen folgen.

Xing-Chef Groß-Selbeck bezeichnete die Öffnung als "Win-Win-Situation": "Wir können neue Applikationen anbieten, ohne dafür eigene Ressourcen zu binden." Sein Unternehmen könne somit mit geringem Aufwand die Bedürfnisse spezieller Kundensegmente bedienen. Die externen Programmierer erhielten durch die Kooperation auf einen Schlag Zugriff auf die rund 7,5 Millionen Xing-Nutzer.

Die Integration der Software erfolgt über die Programmierschnittstelle (API) "OpenSocial", die vom Internetkonzern Google entwickelt wurde und unter anderem auch bei Yahoo!, MySpace und StudiVZ zum Einsatz kommt. Xing gewährt den Third-Party-Entwicklern aber nicht freie Hand: Das Unternehmen will Programme aussuchen, die "Mehrwert für professionelle Nutzer" schaffen, wie Groß-Selbeck sagte. Zudem müssten die Anbieter ihre Datenübertragung mit dem SSL-Standard verschlüsseln.

Die neuen Programme stehen allen Nutzern zur Verfügung, in einigen Fällen können allerdings nur zahlende Premiummitglieder die volle Funktionalität nutzen - etwa bei der Software "Huddle Workspaces", die ein gemeinsames Arbeiten an Dokumenten ermöglicht. Teils werden auch zusätzliche Gebühren fällig. In diesem Fall werde Xing an den Umsätzen beteiligt, sagte Groß-Selbeck. Zur Höhe der erwarteten Einnahmen äußerte er sich nicht.

Xing wurde 2003 gegründet und richtet sich an Geschäftsleute. Weltweit hat die Plattform nach eigenen Angaben mehr als 7,5 Millionen Nutzer, davon rund 3,2 Millionen in Deutschland. Umsatz und Gewinn sind zuletzt trotz der Wirtschaftskrise deutlich gestiegen. 80 Prozent der Einnahmen stammten im vergangenen Geschäftsjahr aus Abozahlungen für sogenannte Premiummitglieder, die die volle Funktionalität des Portals nutzen können. (dpa/tc)