OpenOffice.org bekommt eine Plug-in-Schnittstelle

25.09.2006
Die quelloffene Bürosuite OpenOffice.org soll sich künftig ähnlich wie der Browser Firefox über Plug-ins erweitern lassen.

Dazu integrieren die Entwickler in das kommende Release 2.0.4 eine entsprechende Programmierschnittstelle (Application Programming Interface = API) und haben das "OXT"-Format für Erweiterungen definiert. Interessierte Developer können eine Vielzahl von Programmiersprachen verwenden, um solche Plug-ins zu erstellen. Gleichzeitig soll es dem Endnutzer leichter gemacht werden, OOo-Erweiterungen auszuwählen, zu verwalten und zu konfigurieren.

Dazu wird auch das Verzeichnis extensions.openoffice.org eingerichtet. Diese nimmt aber nur Open-Source-Plug-ins auf (da OOo unter der GNU Lesser General Public License, kurz LGPL, steht, sind aber proprietäre Erweiterungen erlaubt). Für Mozillas Firefox existieren bereits Hunderte solcher Erweiterungen - selbst wenn diese nicht unbedingt den Otto Normalverbraucher erreichen, wie Analyst Raven Zachary von der 451 Group feststellt. "Ich gehe mal davon aus, dass das bei OpenOffice ähnlich verläuft", mutmaßt der Experte.

Generell wollen die Entwickler die aus dem früheren "StarOffice" der 1999 von Sun Microsystems übernommenen Hamburger Firma Star Division hervorgegangene Open-Source-Bürosuite - "StarOffice" wird von Sn weiterhin kommerziell angeboten - künftig stärker modularisieren, um die weitere Entwicklung und Nutzung der Software zu vereinfachen. Wenn man heute eine der Komponenten (Writer, Calc, Impress) "starten will, muss man 85 Prozent des Pakets laden", konzediert Lead-Entwickler Louis Suarez-Potts. Das sei gerade bei Rechnern mit kleinem Arbeitsspeicher nachteilig.