OpenDocument wird ISO-Standard

04.05.2006
Die International Organization for Standardization (ISO) hat das Open Document Format for Office Application, kurz OpenDocument oder ODF, als internationalen Standard verabschiedet.

ODF als Standard für Bürodokumente wird von der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS) verwaltet und vor allem von Microsoft-Rivalen wie Sun Microsystems und der IBM als Alternative zu den proprietären Formaten von Microsofts dominierendem Office-System propagiert.

Microsoft hat aber auch eingesehen, dass es seine Bürodateien öffnen muss. Das aktuelle Office-Paket unterstützt alternativ bereits die Speicherung von Dateien im XML-Klartext (Extensible Markup Language). Mit dem kommenden "Office 2007" wird XML sogar Standard. Der Redmonder Konzern hat dazu seinen eigenen Dokumentenstandard "Office Open XML" entworfen, der ebenfalls von der ISO abgesegnet werden soll. Das schon länger etablierte OpenDocument habe man nicht verwenden können, weil sich damit nicht alle Features älterer Office-Dateien abbilden ließen und Abwärtskompatibilität oberste Priorität habe, erklärte Microsoft (siehe "Warum Microsoft ein eigenes XML-Format für Office will").

Die OpenDocument Format Alliance, in der sich mehr als 150 Unternehmen und Institutionen zusammengetan haben, hofft jedenfalls, dass die ISO-Standardisierung dem Standard neuen Schub verleiht. Unter anderem unterstützen OpenOffice.org, das darauf basierende StarOffice sowie KOffice und IBMs Workplace das Format. Es steht allerdings zu befürchten, dass es sich gegen Microsofts Markt- und Marketingmacht nicht auf breiter Front durchsetzen kann. Zum Leidwesen aller Computernutzer, die einmal mehr darunter leiden müssen, dass sich rivalisierende Anbieter nicht auf einen gemeinsamen offenen Standard haben einigen können. (tc)