Führungswechsel in Deutschland

Open Text will Kunden besser betreuen

23.10.2008
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Europäischer Markt als Zugpferd für Open Text

Zugleich betonte Zetterberg, wie wichtig das Europa-Geschäft für Open Text sei: "Wir machen 51 Prozent des Gesamtumsatzes in Europa und haben in München die weltweit größte Entwicklungsabteilung". In der DACH-Region betreut der Hersteller rund 1100 Kunden, die ECM-Software von Open Text oder die ehmaligen IXOS-Archivlösungen einsetzen. Hinzu kommen rund 1100 RedDot-Anwender. "Wir haben mittlerweile eine Überlappung zwischen diese Kundengruppen von 50 Prozent" (Lesen Sie hier mehr zur Produktstrategie von RedDot). Bisher spüre man keine Auswirkungen der Finanzkrise: "Kunden sind immer vorsichtig bei ECM gewesen, kaufen aber, wenn der Business Case passt".

Ulf Zetterberg, Senior Vice President of Sales für Europa, sieht immr noch die Archivierung und Konsolidierung von Dokumentenbeständen als ECM-Markttreiber in Europa
Ulf Zetterberg, Senior Vice President of Sales für Europa, sieht immr noch die Archivierung und Konsolidierung von Dokumentenbeständen als ECM-Markttreiber in Europa

Zudem gewinnen ECM-Systeme als zentrale Plattformen für die Dokumentenverwaltung und Einhaltung der Compliance an Bedeutung: "Wenn Sie Informationen nicht kontrollieren und verwalten können, lassen sich regulatorische Anforderungen nicht erfüllen". Thematisch stehen aber weiterhin Archivierungslösungen und die Konsolidierung von Datenbeständen im Backend bei Anwendern im Vordergrund (mehr zur Produktstrategie von Open Text finden Sie hier). Es sei aber auch bei Großunternehmen wieder mehr Interesse am Aufbau dokumentenzentrierter Workflows zu erkennen, weil Firmen ihre isolierten Anwendungen miteinander verbinden wollten (siehe auch die Neuerungen in Version 10 des ECM-Servers LiveLInk).

Horizontale ECM-Lösungen und Branchenpakete

Eine spezielle Mittelstandsstrategie, wie sie in der letzten Zeit Konkurrent IBM formuliert hat, ist laut DACH-Manager Legler einerseits nicht nötig, da man seit langem eine "große installierte Basis im Mittelstand" habe. Andererseits arbeite Open Text aber an horizontalen Lösungen, die auf der ECM-Infrastruktur aufbauend bestimmte Anwendungsgebiete auch im Mittelstand gezielter abdecken sollen. Es handelt sich dabei um paketierte Lösungen beispielsweise für Kreditorenprozesse in der Industrie (Accounts payable) oder zur Eingangsrechnungserfassung im Handel.

Nächste Woche will man zudem auf der Kunderanstaltung "RedDot Days" in Frankfurt die "Web Solutions for Intranet" vorstellen. Diese vereint WCM-Software von RedDot mit der ECM-Software "LiveLink" und dermöglicht den Aufbau von Content-Management-Systemen in Unternehmen. Zudem will auch Open Text branchenorientierte ECM-Lösungen auf den Markt bringen, wie dies Konkurrenten wie IBM/FileNet und EMC/Documentum schon seit geraumer Zeit machen "Der nächste Schritt wird eine Vertikalisierung unserer Produktentwicklung sein, weil Kunden das von uns erwartet", sagte Legler. Die interne Planung sehe vor, in den kommenden zwei Jahren erste vertikale Lösungen anzubieten.