Linux Mint 14 KDE, UEFI Secure Boot, Porteus 2.0 RC1

Open-Source- und Linux-Wochenrückblick

31.12.2012
Lesen Sie, was die letzte Woche in puncto Linux neues gebracht hat.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source Kalenderwoche 52. Zum Jahresabschluss gab es noch eine KDE-Version von Linux Mint 14. Matthew Garret hat noch einige Tipps in Sachen UEFI Secure Boot und Linux.

Wer NetBSD in einer freundlichen Umgebung ausprobieren möchte, kann sich Jibbed zu Gemüte führen. Mark Shuttleworth hat einen groben Schlachtplan für das Jahr 2013 zur Verfügung gestellt. Ab sofort steht ein Veröffentlichungs-Kandidate von Ausgabe 2.0 zur Verfügung. Die Free Software Foundation will massiv gegen UEFI Secure Boot vorgehen.

Linux Mint 14 KDE

Die KDE-Version von Linux Mint 14 ist fertig. Als Desktop-Umgebung verwenden die Entwickler KDE 4.9. Damit wurden dem Dateimanager Dolphin die Knöpfe zurück und vorwärts spendiert. Des Weiteren kann er Metadaten anzeigen und nach diesen auch sortieren.

Wie die anderen Mint-Versionen, Cinnamon, MATE und Xfce, basiert auch die KDE-Variante auf Ubuntu 12.10 und bringt somit Linux-Kernel 3.5 mit sich. Ebenso wurde aptdaemon durch einen eigenen apt-Client ersetzt, der mit debconf-Dateien umgehen kann. Somit müssen Anwender für diese Typen, wie zum Beispiel Microsoft Fonts oder Wine, nicht länger Synaptic einsetzen.

Linux Mint 14 bringt eine Eigenentwicklung mit, die den Startmedienhersteller ersetzt. Die Entwickler sind der Meinung, dass MintStick Anwender-freundlicher ist.

Wer die 32-Bit-Version von Linux Mint 14 verwenden möchte, muss eine CPU mit PAE-Unterstützung haben. Sie finden weitere Informationen und Download-Links in der offiziellen Ankündigung.

Ubuntu im Jahre 2013

Mark Shuttleworth hat sich kurz vor dem Jahresende zu Wort gemeldet und über Ubuntu im Jahre 2013 gesprochen. Er hat am Anfang seines Beitrags zu Einigkeit in der Open-Source-Welt aufgerufen.

Allerdings macht er auch klar, dass sich Ubuntu im Jahre 2013 voll auf die mobile Welt konzentrieren wird. Das gilt vor allen Dingen für Tablets und Smartphones. Weiterhin will Ubuntus Mäzen die Cloud massiv ausbauen. Ubuntu One soll die komfortabelste Lösung für das Hinterlegen von Daten werden.

Er macht es Entwicklern schmackhaft, die gemeinsamen Bibliotheken für Software zu benutzen. Das UI sei laut Shuttleworth weniger wichtig, so lange der Anwender ohne größere Umstände an seine Daten kommt.

UEFI Secure Boot und Linux

Der Hauptentwickler von Shim, Matthew Garret, hat sich gleich doppelt zu UEFI Secure Boot und Linux geäußert. Zunächst einmal hat er eine Liste von Distributionen ausgegeben, die mit UEFI Secure Boot umgehen können.

Derzeit ist die einzig stabile Version Ubuntu 12.10 "Quantal Quetzal". Die Distribution verwendet Shim und lässt sich mit aktivem UEFI Secure Boot starten. Weiterhin wird Fedora 18, das für Januar 2013 geplant ist, mit Unterstützung für Secure Boot ausgestattet. Das auf Gentoo basierende Sabayon Linux kann ebenfalls mit der Sicherheits-Lösung umgehen. Die nächste stabile Version von openSUSE wird ebenfalls mit Shim ausgeliefert.

In einem weiteren Beitrag hat sich Garret zu Rechnern geäußert, die Windows 8 Fastboot im Einsatz haben. Hier ist das Problem, dass die Tastatur erst nach dem Start des Betriebssystems initialisiert wird. Somit kommt der Anwender zunächst nicht in die Firmware des Rechners.

Sobald Windows 8 hochgefahren ist, sollen Nutzer die Hochstelltaste gedrückt halten und Windows zu einem Neustart bewegen. Nun erscheint ein Menü, bei dem die Option "Ein Gerät benutzen" zur Verfügung steht. Ist das Linux-Installations-Medium im Rechner, lässt sich dieses auswählen.

Free Software Foundation gegen UEFI Secure Boot

In einer Online-Petition sammelt die FSF digitale Unterschriften gegen UEFI Secure Boot. Über 40.000 Individuelle und ungefähr 50 Organisationen unterstützen die Kampagne, die unter dem Motto "stand up for freedom to install free software" steht, bereits.

Im neuen Jahr möchte man weitere Informationen zu eingeschränktem Starten ausgeben. Ebenso möchte die Free Software Foundation Kaufberater ausgeben und gegen Microsofts Auflagen gegenüber ARM-Herstellern vorgehen. Die Zusammenarbeit mit Anbietern wie Freedom Included, ZaReason, ThinkPenguin, Los Alamos Computers, Garlach44, InaTux und Lemote will die FSF weiterhin aufrechterhalten.

Weiterhin ruft die FSF zu Spenden auf, die man für Freiheit in Sachen Software einsetzen möchte. Bis 31. Januar 2013 will die Free Software Foundation 350.000 US-Dollar sammeln. Stand heute ist das Ziel bereits zu 60 Prozent erreicht.

Porteus 2.0 RC1

Die Porteus-Entwickler haben einen ersten Release-Kandidaten der auf Slackware basierenden Linux-Distribution präsentiert. Interessant an der Sache ist, dass man in der 32-Bit-Version nicht mehr auf Trinity und LXDE, sonder Razor-QT als Desktop-Umgebung setzt. Die 64-Bit-Version setzt weiter auf KDE 4. Alternativ gibt es Xfce-Versionen für 32- und 64-Bit.

Als Basis dient Slackware 14.0, allerdings bieten die Entwickler Linux-Kernel 3.7.1 an. Für die Konfiguration von Tastatur, Soundkarte und Zeitzone gibt es ein neues Werkzeug. Sie finden weitere Informationen und Download-Links in der offiziellen Ankündigung.

Jibbed 6.0

Jibbed ist eine auf NetBSD basierende Live-CD, die Xfce als Desktop-Umgebung mit sich bringt. Laut Aussage des Entwicklers können Sie Jibbed 6.0 auch problemlos in virtuellen Maschinen wie VirtualBox, QEMU oder VMware nutzen.