Open-Source-Startup EnterpriseDB gewinnt Sony-Sparte als Großkunden

20.03.2006
Im Kampf mit dem Rivalen Oracle hat EnterpriseDB eine Tochter des Sony-Konzerns als Kunden für seine quelloffene Datenbank gewonnen.

Sony Online Entertainment Inc., eine der größten Gaming-Sites im Internet, will mit dem Open-Source-System IT-Kosten sparen, teilte EnterpriseDB mit. Das US-amerikanische Startup-Unternehmen offeriert die Datenbank "Enterprise DB 2005". Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung von "PostgreSQL", die bessere Leistungswerte erreichen soll.

Die Open-Source-Schmiede wirbt vor allem mit der Enterprise-Fähigkeit der Software und sieht Chancen, dem großen Rivalen Oracle Kunden abzujagen. Im Gegensatz zu anderen quelloffenen Datenbanken wie MySQL habe sich die Postgres-Engine bereits in unternehmenskritischen Einsatzbereichen bewährt, argumentiert Enterprise DB. Die Software läuft unter Linux, Windows, Solaris und Mac OS X.

Nach Einschätzung von Analysten befindet sich der Datenbankmarkt im Umbruch. IBM, Oracle und Microsoft bieten im Lowend-Segment kostenlose oder preisgünstige Einstiegsprodukte an, um das Interesse der Kunden für die teureren High-end-Produkte zu wecken. Auf dem gleichen Niveau sind indes auch Open-Source-Produkte wie MySQL, Ingres oder EnterpriseDB verfügbar, deren Eigenschaften - vor allem im Fall Ingres - an den Highend-Bereich heranreichen.

Oracle reagierte auf diese Entwicklung mit der Übernahme von Open-Source-Unternehmen, darunter die Datenbankspezialisten Sleepycat und InnoDB. Auch MySQL stand auf der Einkaufsliste des IT-Konzerns (siehe: Oracle wollte MySQL übernehmen). (wh)