Open Source soll den SOA-Einstieg erleichtern

14.09.2007

Wie stark die Resonanz auf die User Group der Post letztlich ausfallen wird, ist offen. Von Besuchern der SOA Days waren dazu auch kritische Töne zu hören. Angesichts der Aktivitäten von Sopera und Senacor nähme man die Post nicht mehr nur als SOA-Anwender sondern auch als Anbieter wahr, erklärten IT-Verantwortliche gegenüber der COMPUTERWOCHE. Die Open-Source-Community jedenfalls freut sich über die umfangreiche Codespende der Post. Sie stärke die Position von Java-basierenden Entwicklungswerkzeugen gegenüber Microsofts .NET-Framework im SOA-Umfeld, erklärte Mike Milinkovich, Executive Director der Eclipse Foundation. Anwendern böte sich damit unter anderem die Chance, eine drohende Herstellerabhängigkeit zu vermeiden.

Der ehemalige IBM-Manager Milinkovic nutzte seinen Vortrag auf den SOA Days, um eine Lanze für das Open-Source-Entwicklungsmodell zu brechen. Das Geschäftsmodell für Software habe sich grundlegend verändert, so seine Argumentation. Rund 80 Prozent der Entwicklungs- und Wartungskosten entfielen heute auf Infrastruktur, die Unternehmen in keiner Weise vom Wettbewerb unterscheide. Im "Open Source Business Model" hingegen könnten Hersteller- wie Anwenderunternehmen bei der Entwicklung von Infrastruktur-Implementierungen zusammenarbeiten und so Ressourcen sparen. Ein Wettbewerb finde dennoch statt, und zwar auf der Ebene von Softwareprodukten, die auf der quelloffenen Infrastruktur aufsetzen. Hinzu kämen Service- und Support-Dienste, Vertriebskanäle und die Marken der Hersteller. Auf diese Weise könnten sich Unternehmen auf diejenigen Aspekte der Softwareentwicklung konzentrieren, die ihnen Wettbewerbsvorteile verschaffen.