Open-Source kontra Cisco

28.02.2006
Vyatta hat letzte Woche die erste Betaversion seiner quelloffenen WAN-Router-Software veröffentlicht.

Die im kalifornischen San Mateo ansässige und von Panorama Capital finanzierte Firma möchte als quelloffene Netzsoftware eine ähnlich dominante Rolle spielen wie Linux als Betriebssystem oder Firefox als Browser. CEO von Vyatta ist mit Allan Leinwand ein früherer technischer Manager von Cisco.

Seinen Code hat Vyatta auf Basis des Open-Source-Projekts Extensible Open Route Platform (XORP) entwickelt. Es kombininiert dieses mit einem modifizierten Linux, das auf x86-kompatibler PC-Hardware läuft. Zielgruppe sind Filialnetze kleiner und mittlerer Anwenderunternehmen. Vyattas Produkt soll 50 bis 90 Prozent weniger kosten als Midrange-Router von Cisco, Juniper oder Alcatel.

Neben den geringeren Kosten biete Open Source dem Nutzer auch noch andere Vorteile, erklärte Dave Roberts, Vice President of Strategy and Marketing: "Es ist klasse, wenn Sie Ethereal (populärer freier Procotol Analyzer, Anm. d. Red.) direkt auf Ihrem Router fahren können. Mit Produkten von Cisco oder Juniper geht so etwas heute noch nicht."

Beim Geschäftsmodell will sich Vyatta an Red Hat orientieren und gebührenpflichtige Services und Support für seine frei erhältliche Software anbieten. Preise stehen noch nicht fest. Dafür hat Vyatta auch noch etwa sechs Monate Zeit - bis dahin soll die quelloffene Router-Software Versionsstand 1.0 erreicht haben und reif für den Einsatz in Produktionsumgebungen sein. (tc)