Open-Source-ERP-Anbieter Compiere erhält Finanzspritze

21.06.2006
Der Softwarehersteller will die sechs Millionen Dollar dazu verwenden, seine Produkte funktional weiter zu entwickeln.

Compiere Inc. hat erstmals in seiner Firmengeschichte eine Finanzspritze externer Investoren erhalten. Die Venture-Capital-Geber von New Enterprise Associates haben sechs Millionen Dollar für den Anbieter von Open-Source-Business-Software locker gemacht. Compiere entwickelt Enterprise-Resource-Planning- (ERP) und Customer-Relationship-Management- (CRM) Lösungen für mittelständische Anwender. Die Software lässt sich sowohl herkömmlich beim Kunden selbst und in als On-Demand-Lösung betreiben.

Compiere konzentriert sich in erster Linie auf Support und Weiterentwicklung seiner Open-Source-Produkte. Den Vertrieb überlässt der US-amerikanische Hersteller einem weltweit rund 70 Firmen zählenden Partnernetz. Eigenen Angaben zufolge setzen aktuell 240 für Wartung und Support zahlende Kunden die ERP- und CRM-Produkte ein. Die Software selbst sei bereits rund eine Million Mal von der Website herunter geladen worden.

Das Geld werde man dazu verwenden, die Funktionen für Manufactoring und CRM weiter auszubauen, kündigte CEO Jorg Janke an. Außerdem sei geplant, zusätzliche Entwickler anzuheuern und den Firmensitz von Portland, Oregon, nach Kalifornien zu verlegen.

Compieres Produkte laufen auf Linux- Windows, Macintosh- und Unix-Plattformen. Aktuell werden nur Oracle-Datenbanken unterstützt. Allerdings ist die Anbindung von IBMs DB2 und Microsofts SQL Server bereits in Arbeit, sagte Janke. Auch Open-Source-Datenbanken wie "Derby", die auf IBMs "Cloudspace" basiert, die Big Blue im vergangenen Jahr der Open-Source-Gemeinde vermacht hatte, sollen künftig auch mit Compiere nutzbar sein. Janke will mit seiner Business-Software gegen Branchengrößen wie Oracle, das seit der Übernahme von J.D. Edwards den Mittelstand stärker adressiert, und Microsoft mit den zugekauften Produkten von Great Plains und Navision antreten. (ba)