Open Source erhöht die Popularität kommerzieller Plattformen

25.09.2003

Als Antwort auf Java hob Microsoft .NET aus der Taufe. .NET dient als Oberbegriff für einen kompletten Entwicklungsprozess inklusive aller verwendeten Technologien für Internetanwendungen. Dazu gehört neben den Sprachen Visual Basic auch die neu entwickelte Sprache C# ebenso wie eine Entwicklungsumgebung, ein Laufzeitsystem und eine Reihe von Werkzeugen und Servern. Da der Erfolg einer Plattform immer von der Anzahl der Entwickler abhängt und die OS-Bewegung sehr viele Programmierer auf die J2EE-Plattform gelockt hatte, entschloss sich Microsoft, sich ebenfalls in diese Richtung zu öffnen. Steve Ballmer, CEO von Microsoft, gab den Quellcode der .NET Frameworks schließlich frei. So konnten auch hier freie Projekte wie Mono und Rotor entstehen. Mono befasst sich mit der Übertragung des .NET Frameworks auf Linux. Rotor hingegen ist ein OS-Projekt unter der Ägide von Microsoft und stützt sich primär auf Free BSD.

Entscheidungshilfen



Kann die OSS die geforderten Funktionen erbringen?

Die Funktionalität von OSS orientiert sich in der Regel an den Vorstellungen der Entwickler, nicht unbedingt an den Anforderungen des Marktes. Deshalb muss genau überprüft werden, ob die geforderten Funktionen auch wirklich vorhanden sind.

Ist ausreichend Know-how über die freie Software verfügbar?

Viele OSS-Projekte sind nur sehr spärlich dokumentiert, freie Software lässt sich meist nur mit erhöhtem Aufwand installieren. Deshalb ist es sehr wichtig, auf erfahrene Mitarbeiter zurückgreifen zu können.

Sind längere Supportzeiten für die Plattform tolerierbar?

Treten während des Betriebs Probleme auf, müssen diese oft sehr schnell behoben werden. Beim Einsatz eines lizenzierten Produkts kann der Support des Herstellers in Anspruch genommen werden. Für OSS muss ein Unternehmen gefunden werden, das diese Leistung erbringt.

Entspricht die Planung des OSS-Projekts der IT-Strategie des Unternehmens?

Soll die Plattform mit den Anforderungen des Unternehmens mitwachsen, muss die OSS den Vorgaben der IT-Strategie in den Punkten Skalierbarkeit, Sicherheit, Erweiterbarkeit und Performance entsprechen.

Passt die OSS-Lizenz zum geplanten Einsatz?

Nicht alle Lizenzen bieten eine uneingeschränkte und kostenlose Verwendung der Software. So kann es beispielsweise beim Einsatz auf Produktivplattformen zu Lizenzgebühren kommen. Bei http://www.OpenSource.org sind derzeit 45 verschiedene OS-Lizenzen registriert (Stand Juli 2003).

Open Source als feste Größe

Die meisten Marktbeobachter gehen davon aus, dass OSS auch in Zukunft einen festen Platz einnehmen wird. Dabei zeigt sich, dass die Java-Welt einen größeren Schritt in Richtung OS gewagt hat als Microsoft. Trotz aller Probleme, die freie Software immer wieder mit sich bringt, ist das Modell tragkräftig genug, auch weiterhin herausragende Produkte hervorzubringen, die sich für den Einsatz in komplexen und aufwendigen Systemen anbieten.