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Open-Source-Aktivist legt Website von SCO lahm

26.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der gesamte Web-Auftritt der Unix-Company SCO ist seit Freitag so gut wie nicht mehr zu erreichen. Am Montag waren die Internet-Seiten beispielsweise nur kurzzeitig verfügbar, auch am heutigen Dienstag führt ein Aufruf von SCO.com ins Leere. Laut OSI-Vorstand (Open Source Initiative) Eric Raymond hat ein programmiererfahrenes Mitglied der Open-Source-Community den Totalausfall durch eine DoS-Attacke (Denial of Service) herbeigeführt.

Raymond hat eigenen Angaben zufolge Kontakt zu einem Bekannten des Angreifers, der die Attacke aus Wut über den von SCO angezettelten Streit um angeblich in Linux verwendeten urheberrechtlich geschützten Unix-Code gestartet habe. Den Verantwortlichen selbst kenne er aber nicht. Mit einem in der Mailing-Liste Newsforge veröffentlichten Posting fordert Raymond den Hacker auf, die DoS-Angriffe unverzüglich zu beenden. Die Open-Source-Community stehe auf der richtigen Seite und müsse das auch durch ihr Verhalten dokumentieren. Man dürfe den Streit mit SCO nicht durch Vandalismus ausfechten. Andernfalls werde SCO die Linux-Gemeinde als Cracker hinstellen und den Urheberstreit möglicherweise gewinnen. Besser sei es, die SCO-Geschäftsführung ihre Argumente vortragen zu lassen. Diese führten ohnehin ins Leere.

SCOs Website wurde bereits Ende Mai mit einer DoS-Attacke angegriffen. Damals war sie allerdings nur wenige Stunden nicht erreichbar. (lex)