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Open Document: Microsofts Rivalen formieren sich

11.11.2005
Das XML-basierende Dateiformat Open Document erhält immer mehr Unterstützung von großen IT-Herstellern. In der öffentlichen Verwaltung könnte die Bewegung Microsofts Dominanz auf dem Desktop gefährden.

Auf der Konferenz ODF Summit im US-amerikanischen Armonk formierten sich vor allem Microsoft-Konkurrenten, um dem in der Open-Source-Welt verbreiteten Dokumenten-Standard zum Durchbruch zu verhelfen. Initiiert hatten die Veranstaltung IBM und Sun Microsystems, zu den Teilnehmern zählten unter anderem Oracle, Google, Novell und mehrere Industrieverbände.

Die offiziell als "Oasis Open Document Format for Office Applications" bezeichnete Spezifikation definiert, wie sich Dokumente mit XML speichern und gemeinsam nutzen lassen. Einige Produkte, die mit Microsofts Office-Suite konkurrieren, nutzen Open Document bereits, darunter "Star Office", "Open Office" und "IBM Workplace". Microsoft hat bisher kein Interesse an dem offenen Standard gezeigt und wird ihn auch nicht im nächsten Update von MS Office verwenden.

Zu den ersten Anwendern in der öffentlichen Hand zählt die Verwaltung des US-Bundesstaats Massachusetts (siehe: US-Bundesstaat will Open Document-Format zur Pflicht machen). Eine Reihe weiterer Behörden prüfe ebenfalls die Nutzung von Open Document, erklärte James Gallt, Chef der National Association of State Chief Information Officers, auf dem ODF Summit: "Es ist eine Grassroots-Bewegung, die klein anfängt und sich allmählich den Weg durch die Staaten und Behörden bahnt." Stephen Grady, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Redmonk stützte diese These: Besonders IT-Verantwortliche in der öffentlichen Hand suchten Alternativen zu Microsoft Office. Gleichzeitig wollten etliche Technologieanbieter Microsofts Vormachtstellung auf dem Desktop brechen. (wh)