E-Marketer erwartet, daß sich Wachstumssprünge von 73 Prozent wie von 1998 auf 1999 bei den Online-Werbeeinnahmen nicht wiederholen lassen. Die Internet-Industrie werde sich stabilisieren und ihre Werbe-Ausgaben an meßbaren Resultaten ausrichten. Europa bleibt dabei bislang weit hinter den amerikanischen Werten zurück. Laut E-Marketer wurden hier 1998 nur 132 Millionen Dollar für Online-Werbung ausgegeben. Für Deutschland rechnet Werner Klatten, Manager beim Spiegel Verlag, dieses Jahr mit einem Online-Werbevolumen von 150 Millionen Mark.
Klatten ist davon überzeugt, daß die Bannerwerbung mittelfristig die Haupteinnahmequelle für die Anbieter im World Wide Web bleiben werde. Da klingt die Prognose der E-Marketer-Forscher nicht eben beruhigend, wonach Web-Site-Betreiber ihre Marketing-Budgets zunehmend für Offline-Werbung und die Entwicklung der eigenen Internet-Präsenz ausgeben wollen. Der Krieg um die Bekanntheit im Web wird laut E-Marketer-Analyst Geoffrey Ramsey über die Fernsehgeräte, Radios, Zeitschriften und nicht zuletzt über die eigenen Web-Sites ausgetragen. Dort finde die echte Interaktion statt, so Ramsey.
Die Schätzungen verschiedener Marktforscher bezüglich des Online-Werbemarktes weichen dabei laut E-Marketer zum Teil erheblich voneinander ab. Für das Jahr 1998 reichten sie bei Forrester, Giga, Yankee und Kollegen von 560 Millionen Dollar bis zu zwei Milliarden Dollar.