Europäische Studie über die Kauflust der Surfer

Online-Shoppern geht der Preis vor Sicherheit

06.10.2000
MÜNCHEN (CW) - Laut den Analysten von Jupiter Communications Inc. haben europäische Online-Shopper ihre anfängliche Furcht vor Käufen über das Internet überwunden. Eine Umfrage ergab, dass für die Mehrheit der Kunden bessere Preise und nicht etwa eine erhöhte Sicherheit Anlass wären, noch mehr Produkte über das WWW zu erwerben. Die Mehrzahl der Surfer, die bisher nicht im Web einkaufen, geben allerdings immer noch Zweifel am Datenschutz als Hauptgrund an.

Bei der Stichprobenumfrage in sieben europäischen Ländern äußerten 57 Prozent der Internet-Käufer, vor allem bessere Preise könnten sie dazu bewegen, mehr im WWW zu erwerben. Für den Rest waren Sicherheitsbedenken bei der Zahlung mit Kreditkarten und der Herausgabe von persönlichen Daten derzeitiger Haupthinderungsgrund. Bestünde mehr Schutz, würden auch etwa die Hälfte der Surfer, die angaben, überhaupt nicht online zu kaufen, ihre Zweifel aufgeben. Für 37 Prozent der Kaufunwilligen wären bessere Preise das Hauptargument, ihre Meinung zu ändern.

Betrachtet man das Ergebnis nach Ländern verteilt, zeigt sich, dass vor allem Online-Käufer in Skandinavien ihre Scheu vor Internet-Käufen abgelegt haben: Günstigere Angebote könnten für 62 Prozent eine Verlockung zu mehr Konsum darstellen, im Vergleich zu Deutschen, Engländern und Franzosen mit 50 Prozent.

Außerdem scheinen die Nordlichter gezielter und mehr informationsbezogen als ihre Nachbarn zu surfen. So nutzt knapp die Hälfte von ihnen das Internet zur Reiseplanung, über 40 Prozent besuchen Websites mit den Themen Gesundheit und Medizin - im Schnitt doppelt so viele User wie in Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Auch im Online-Banking liegen die Skandinavier mit 26 zu vergleichsweise 14 Prozent in den Nachbarländern vorne.

Für die Primary Consumer Research Study, die im Herbst 2000 erscheinen soll, hatte Jupiter Communications zusammen mit dem Marktforschungsunternehmen Ipsos 19 000 Erwachsene in sieben europäischen Ländern kontaktiert und aus ihnen 6000 reguläre Internet-Nutzer für eine repräsentative Stichprobenumfrage rekrutiert.