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Online-Musik: US-Justizbehörde geht "Duopol"-Vorwürfen nach

06.08.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das amerikanische Justizministerium nimmt sich nun das Online-Musikgeschäft vor: Überprüft werden kartellrechtliche Fragen, die sich aus zwei neuen Joint Ventures ergeben. Im Visier hat die Behörde die Gemeinschaftsunternehmen Pressplay und Musicnet, berichtet das "Wall Street Journal". Die konkurrierenden Musikdienste wollen beide im Herbst an den Start gehen. Pressplay gehört zu gleichen Teilen Sony und Vivendi. Prominenter Partner ist Microsoft (Computerwoche online berichtete). Musicnet wiederum ist ein Gemeinschaftsunternehmen von AOL Time Warner, EMI, Bertelsmann und Real Networks.

Amerikanischen Rechtsanwälten zufolge geht das US-Justizminsterium nun "Duopol"-Vorwürfen nach und untersucht wettbewerbsrechtliche Fragen, die sich aus den Zusammenschlüssen ergeben. Außerdem würde überprüft, wie die Unternehmen mit Copyright-Bestimmungen und Lizenzierungspraktiken beim Online-Musikvertrieb umgehen.

EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti kündigte schon im Juni an, dass man dem Treiben von Pressplay und Musicnet nicht kommentarlos zuschauen werde. Denn die beiden Services versammeln immerhin die fünf größten Musikanbieter hinter sich. "Dies sind wichtige Fälle für die Entwicklung von Online-Musikdiensten für Endverbraucher. Es gibt vermutlich eine ganze Reihe von Punkten, die hier eine genauere Untersuchung verdienen", meinte Monti (Computerwoche online berichtete).