Online auf dem Acker

18.10.2002
Von Matthias Nachtmann
In den Märkten der Agrarwirtschaft können mobile Dienste die Schnittstelle zwischen Landwirten und Pflanzenschutzanbieteren verbessern. Letztere erhoffen sich davon eine erhöhte Kundenbindung und zusätzliche Einnahmen.

Foto: Deutz-Fahr

In den Kernsegmenten des Agrarmarktes kämpfen die Anbieter mit stagnierenden Einnahmen. Insbesondere der Markt für Pflanzenschutzmittel ist davon betroffen. Die Erlöse mit konventionellen Agrarchemie-Produkten gehen bereits seit Mitte der 90er Jahre zurück. Zudem erfüllen technische Innovationen, wie etwa die Gen-Technologie bei Pflanzen, nur bedingt die Erwartungen der Branche. Hersteller suchen deshalb einerseits nach neuen Produkt- und Dienstleistungsansätzen. Andererseits müssen sie die Effizienz ihrer Prozesse verbessern. Beide Szenarien werden nachfolgend anhand von Beispielen erläutert.

Im ersten Fall ergeben sich durch mobile Services völlig neue Möglichkeiten an der Schnittstelle zum Kunden, in der Regel also zum Landwirt. Die Miniaturisierung von Endgeräten stellt in Kombination mit der beinahe flächendeckenden Verfügbarkeit der Mobilkommunikation den direkten Draht zwischen Landwirt und Händler oder Hersteller her. So können beispielsweise bei der Begutachtung des Befallsdrucks (das heißt der Intensität des Schädlingsbefalls) noch auf dem Feld des Bauern online das geeignete Pflanzenschutzmittel identifiziert, der Bedarf kalkuliert und eine Bestellung angestoßen werden.

Mobile Dienste bieten zudem auch effizientere Möglichkeiten, Pflanzenschutzmittel mit einfachen, aber konkreten Mehrwertdiensten in Szene zu setzen und den Kunden am „Point of Decision“ anzusprechen. Der optimale Nutzen ergibt sich dabei aus der Kombination bestehender Monitoring-Systeme zur Überwachung des Pflanzenwachstums mit der Verfügbarkeit und Echtzeit-Anbindung mobiler Endgeräte.