On-Demand-Anbieter sorgen für Wirbel

21.12.2005

Im zurückliegenden Jahr haben Anbieter von On-Demand-Applikationen wie Salesforce.com und Rightnow Technologies mit ihren gehosteten CRM-Lösungen für Furore in der Softwarebranche gesorgt. Zwar kann das Segment Software-as-a-Service (SaaS) bislang nur einen bescheidenen Anteil am gesamten Softwaregeschäft für sich beanspruchen. Wachstumsraten zwischen 50 und 100 Prozent, was Nutzerzahlen, Umsatz und Gewinn betrifft, ziehen jedoch neidische Blicke der etablierten Softwaregrößen auf sich.

Microsoft, SAP und Co. haben mittlerweile reagiert und eigene CRM-on-Demand-Lösungen für 2006 angekündigt. Vor allem SAP scheint dieser Schritt nicht leicht gefallen zu sein. Monatelang lavierten die Walldorfer um das Thema herum, ohne konkret zu werden. Nun wird zu beobachten sein, wie die Softwaregrößen das On-Demand-Modell gegen ihr herkömmliches Lizenzgeschäft abgrenzen und ihren Kunden den Spagat erklären. Die drohende Kannibalisierung dürfte ein Grund für das Zögern gewesen sein.

CRM-on-Demand ist nur die Spitze des Eisbergs. Längst basteln die On-Demand-Vorreiter an neuen Ideen. Salesforce.com-CEO Marc Benioff träumt von einer On-Demand-Plattform, auf der neben der eigenen Company auch andere Anbieter Softwareservices für ganz unterschiedliche Anwendungsbereiche entwickeln und anbieten können. Microsoft hat mit dem Projekt "Live" Web-basierende Versionen von Windows und Office angekündigt. Und nicht zuletzt schürt Google kräftig die Fantasien der Branche. Fast schon im Monatsrhythmus wirft der quirlige Suchmaschinenbetreiber neue Serviceangebote ins Netz und treibt damit die Herde der schwerfälligen Softwareelefanten vor sich her. (ba)