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OMG: Streit um UML 2.0

01.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mitte des Jahres hat die Object Management Group (OMG) die Version 2.0 der Unified Modeling Language (UML) veröffentlicht(Computerwoche online berichtete). Nun weist Andrew Watson, Vice President und technischer Direktor der OMG, Vorwürfe zurück, der Standard sei mit Funktionen überfrachtet. Die kommen vom stellvertretenden Vorsitzenden der Analysis and Design Task Force der OMG, Cris Kobryn.

Laut Watson sei die UML 2.0 weit von einer Überfrachtung entfernt. Sie sei vielmehr besser strukturiert und wesentlich eleganter als die erste Version des Standards. Die Ursache für Kobryns Kritik liege in dessen Tätigkeit als Chief Technologist für den Hersteller von Modelling-Tools, Telelogic AB. Das Unternehmen setzt auf die Integration von Standards in Werkzeuge, mit denen es sich an Telekommunikationsdienstleister richtet. Dafür würden einige Funktionen der UML 2.0 nie gebraucht, die jedoch für andere Anwender dennoch nützlich seien.

Kobryn habe zugestanden, dass die zweite Version der UML einen großen Entwicklungsschritt darstelle. Auf die Version 1.0 zurückzugreifen sei wie von einer Breitbandverbindung auf eine Modem-Leitung umzuschalten. Es gebe keinen Zweifel daran, dass die OMG an der UML 2.0 festhalten werde. "Der Standard ist stabil", sagte Watson.

Die UML 2.0 bietet integrierten Support für die Entwicklung von Anwendungen auf Basis der Komponenten-Techniken Enterprise Java Beans (EJB), Corba (Common Object Request Broker Architecture) oder COM+. Dazu kommen Unterstützung für Runtime-Architekturen, die das Modeling von Objekt- und Datenflüssen zwischen unterschiedlichen Teilen des Systems erlauben, und Verbesserungen bei der Abbildung von Abhängigkeiten und der Skalierbarkeit des Behavioral Mapping. (lex)