OMG akzeptiert Spezifikationen Objektlizenzierung im Internet koennte bald Wirklichkeit werden

18.04.1995

SAN MATEO (IDG) - Die Object Management Group (OMG), Framingham, Massachusetts, will noch in diesem Monat einen Service fuer die Lizenzierung von Softwarekomponenten verabschieden. Diese Technik koennte nach Ansicht von Marktbeobachtern das Fundament fuer einen kuenftigen Objektmarkt legen.

Objektentwickler, die ihre Produkte in einem oeffentlichen Netz, beispielsweise dem Internet, anbieten moechten, benoetigen eine Moeglichkeit, deren Nutzung zu ueberwachen und zu kontrollieren. Fuer dieses Problem hofft die OMG, Herstellerverband und zugleich Interessenvertretung der Anwender, demnaechst eine Loesung vorweisen zu koennen - zumindest dann, wenn sich der Entwickler an die Common Object Request Broker Architecture (Corba) haelt.

Das technische Geruest fuer diese Loesung beruht auf einem gemeinschaftlichen Vorschlag von Digital Equipment, IBM und der Gradient Technologies Inc., Marlboro, Massachusetts. Die Spezifikationen, die die OMG schon so gut wie akzeptiert hat, sind dem Gradient-Produkt "EZ-Lok" entliehen. Nach Angaben von Robin Alston, als Vice-President fuer den Gradient-Bereich elektronischer Handel verantwortlich, trennt EZ-Lok die lizenzpolitischen Fragen konsequent vom Entwicklungsprozess.

Die eingereichten Spezifikationen sollen als Basis fuer Software- Applikationen dienen, mit denen sich jeder Zugriff auf ein Objekt registrieren laesst. Diese Anwendungen koennten auch die Nutzungsdauer oder die Anzahl der User ermitteln und anhand dieser Informationen die Lizenzgebuehr berechnen. Darueber hinaus liesse sich ein Kontrollmechanismus einbauen, um zu ueberwachen, ob das Lizenzierungsabkommen eingehalten wird. Damit waere eine Idee verwirklicht, mit der die OMG bereits seit mehr als einem Jahr schwanger geht (vgl. den Artikel von OMG-President Chris Stone in CW Nr. 25 vom 24. Juni 1994, Seite 27).