LONDON (VWD) - Zwei neue Mikrocomputer, die IBM-kompatibel sind, stellt die italienische Olivetti & Co. vor. Die beiden 16-Bit-Rechner werden als M21 (transportabel) und M24 (Desk-Top-Model) bezeichnet.

Die neuen Modelle stellen einen Wechsel in der Marktstrategie des Unternehmens dar, denn bisher waren die angebotenen Computer nicht mit denen anderer Hersteller kompatibel. Der Olivetti-Marktanteil in Europa betrug rund sieben Prozent, in den USA ließen sich nur sehr wenig Rechner absetzen.

Im Dezember hatte sich das US-Unternehmen American Telephone and Telegraph (AT&T) mit 25 Prozent an Olivetti beteiligt. Beide Unternehmen planen einen gegenseitigen Vertrieb ihrer Produkte. Es wird vermutet, daß AT&T auch die beiden neuen Rechner in den USA anbieten wird, eine entsprechende Ankündigung ist aber noch nicht erfolgt. Branchenkreise glauben, daß AT&T selbst an der Entwicklung von weiteren Desk-Top-Rechnern arbeitet, die billiger sind als die gerade vorgestellten AT&T-Modelle. Die US-Tochter von Olivetti, Docutel/Olivetti Corp., hat bis jetzt die Olivetti-PCs in den USA vermarktet, sie wird auch die neuen dort anbieten. Die Einführung der neuen Modelle in den USA soll später in diesem Jahr erfolgen, sobald die Vertriebsfragen mit AT&T geklärt sind.

In Europa hofft Olivetti, ihren Marktanteil bei Mikrocomputern bis 1985 auf 20 Prozent ausbauen zu können, Wie Vittorio Cassoni, Olivetti-Direktor für Marketing, weiter sagte, rechne er jedoch mit der Aufgabe anderer Unternehmen in diesem Geschäft. Bei der weitverbreiteten Tendenz, die Preise zu senken, könnten nur die überleben, die billig und in hohen Stückzahlen produzieren können.

Rund 25 Millionen Dollar will das Unternehmen nach eigenen Angaben für die Werbung der Mikrocomputer, zu denen auch der tragbare M10 und das Desk-Top-Modell M20 gehören, in Europa ausgeben. Die Produktion des ein Jahr alten M20, der genausoviel kostet wie der M24, soll so lange weiterlaufen, wie eine Nachfrage besteht.