Orgware-Benutzer:

Ohne Erfolgskontrolle kein Erfolg

25.06.1976

WILHELMSHAVEN - Wenn die Anwendung von Formularen und Checklisten zur DV-Organisation nicht vorgeschrieben und überprüft wird, dann verstauben die Arbeitshilfen bald in den Schubladen. Das Fehlen einer solchen Erfolgs-Kontrolle bezeichneten die Mitglieder des Orgware-Benutzerringes bei ihrer Jahrestagung in Wilhelmshaven deswegen als wichtigstes Problem - obwohl sie der Meinung waren, daß sich diese Aufgabe, verglichen mit anderen Einführungsschwierigkeiten, am leichtesten lösen läßt. Schlechte Motivation und Trägheit der Mitarbeiter stehen als weitere Schwierigkeiten - so zeigten die Anwendererfahrungen - der Einführung der Arbeitshilfen entgegen.

Rund 300 Firmen ließen innerhalb der letzten fünf Jahre insgesamt über 12000 Mitarbeiter in den ADV/ Orga-Arbeitstechniken zur Planung und Implementierung von Informationssystemen und aktuellen DV-Aufgaben ausbilden - aber mindestens 30 Prozent der von den Orgware-Seminaren mitgebrachten Unterlagen - so eine Schätzung des Benutzerringes, der 20 Mitglieder hat - stehen unbenutzt herum. Die Wilhelmshavener wollen für ihre Orgware deswegen künftig eine neue Einführungsstrategie wählen, bei der folgende Schritte vorgesehen sind: Planung der Einführung; erstes Seminar zum Mitarbeitertraining; Anpassung an Firmenbedürfnisse; Managementinformation; zweites Seminar zum Mitarbeitertraining, Einführungsunterstützung; Erfolgskontrolle.

Zu viel oder zu wenig?

Der Benutzerring kam bei seiner Jahrestagung unter anderem zu dem Schluß, daß die Orgware-Arbeitshilfen verstärkt zur Aufklärung der Unternehmensführung herangezogen werden sollten und, daß die Beteiligung der Fachbereiche an der Lösung von DV-Aufgaben eine normierte, formular-unterstützte Vorgehensweise voraussetze. Orgware unterstütze zwar so der Benutzerring - die Forderungen der Revisionsabteilungen, solle aber noch um typische Revisionstätigkeiten erweitert und um Checklisten zur revisionsmäßigen Prüfung von Systemen ergänzt werden.