Notwendige Optimierungsmaßnahmen

Ohne Change-Management kein SCM-Erfolg

17.06.2007
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Steuern, aber nicht übersteuern

Way SCS plant die Aufträge ein und bringt sie – auf der Grundlage der im System erfassten Kapazitäten und Standarddurchlaufzeiten – in die Arbeitsvorräte ein. In welcher Reihenfolge sie abgearbeitet werden, kann der Meister frei entscheiden, wobei der tägliche Arbeitsvorrat und die vorgegeben Endtermine für ihn obligatorisch sind. Außerdem ist er durch die Software gezwungen, den Status der Aufträge nach dem Bearbeitungsgang zurückzumelden.

Im Einsatz ist die Software derzeit in neun Meistereien. Neben den Meistern haben auch die Männer und Frauen an den Maschinen die Möglichkeit, die Informationen aus Way SCS einzusehen – über ein eigens erstelltes User-Frontend. So wissen sie stets, welche Aufträge aktuell anstehen und ob sie sich im Soll befinden.

Mit dem Tool änderte sich der Prozess

Die Einführung des Software-Tools war aber nur ein Teil des Projekts, berichtet dessen Leiterin, Christiane Mart. Genauso wichtig sei es gewesen, den Prozess zu ändern. Es habe sich nicht nur um ein IT-, sondern auch um ein Organisationsprojekt gehandelt.

Bis dahin waren die Freigabe der Fertigungsaufträge und die Terminverfolgung voneinander getrennt. Deshalb fiel es schwer, klare Zuständigkeiten zu definieren.

Heute ist jeder Fertigungssteuerer für ein Segment der Produktion komplett verantwortlich. Er hat den Gesamtprozess in der Hand – von der Auftragsfreigabe bis zur Ablieferung. Die an einem Steuerungsprozess beteiligten Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen wurden auch räumlich zusammengeführt, was die Zusammenarbeit erleichtert.

"Heute haben wir Informationen, keine Halbwahrheiten", freut sich Projektleiterin Christiane Mart.
"Heute haben wir Informationen, keine Halbwahrheiten", freut sich Projektleiterin Christiane Mart.
Foto: Christiane Mart

Die Informationen, die das Wassermann-Tool liefert, dienen nun als Grundlage für die Diskussion zwischen der Fertigungssteuerung und den Meistern. "Wir haben jetzt Informationen und keine Halbwahrheiten", bestätigt Mart. Zuvor sei es bei der Produktionsplanung manchmal zugegangen wie auf einem orientalischen Bazar: Die Meister hätten ihre geschätzten Durchlaufzeiten genannt, die Produktionsverantwortlichen ihre Forderungen dagegen gestellt, und dann sei verhandelt worden: "Mit Way SCS haben wir Zahlen, Daten, Fakten, so dass wir die tatsächlichen Durchläufe kennen und einplanen können."