Offshoring erreicht den SAP-Markt

29.08.2005
Von Magdalena Schupelius

Arbeitsplätze sind - über eine leichte Marktbereinigung hinaus - in deutschen SAP-Beratungen durch Offshoring bislang nicht verloren gegangen. "Das wird aber noch kommen, wenn die Trends nicht erkannt werden", warnt Heyn. Im Moment verschöben sich in Deutschland die Arbeitsfelder. Dabei verlagert sich der Trend weg von der reinen Entwicklung hin zur Beratung. "Die Grenzen zwischen Berater und Entwickler verwischen sich in den Projekten zusehends", sagt Birgit Bohnhorst, Mitglied der Itelligence-Geschäftsleitung, den "reinen Entwickler" werde es in Zukunft immer seltener geben.

"Die deutschen SAP-Dienstleister müssen diese Entwicklung schnell mitvollziehen und Offshoring als Chance begreifen", so Heyn. Ganz ohne Verluste werden die Veränderungen allerdings nicht vor sich gehen. Noch liege der Hauptgrund, Softwareprojekte nach Indien, China oder Osteuropa auszulagern, in der Kostenersparnis.

Von der Osten-Sacken dagegen erwartet vom SAP-Offshoring eine Belebung für den deutschen SAP-Markt. Nicht zuletzt durch ausländische Konkurrenten könnten sich neue Synergien ergeben. So suchen etwa TCS, Wipro und andere indische Unternehmen Partner für die SAP-Beratung auf dem deutschen Markt. (hk)

Stundensätze

• In Indien liegen die Tagessätze im SAP-Umfeld bei etwa 500 Euro.

• Angestellte Entwickler und Berater russischer SAP-Dienstleister arbeiten teilweise für 1500 Euro im Monat.

• Die Kosten für den SAP-Betrieb im administrativen Bereich liegen in Osteuropa bei etwa der Hälfte des deutschen Niveaus.

• Ein SAP-Beratertag kostet in Deutschland mindestens 600 Euro.

• Experten für die Plattform Netweaver oder gefragte Softwaremodule wie APO oder CRM können bis zu 1500 Euro pro Tag berechnen.