Offshoring: Deutschland hinkt hinterher

16.08.2007

Der deutsche Markt ist speziell

Die Experten sind sich einig darin, dass mittelständische IT-Serviceanbieter in Deutschland trotz fehlender Offshore-Kapazitäten den Anschluss im weltweiten Wettbewerb nicht verlieren müssen sofern sie andere Modelle nutzen, um ihre Angebote zu verbilligen. "Egal wo die Kapazitäten im Einzelnen herkommen: In einer immer globaleren Welt wird der Offshore-Nearshore-Anteil generell zunehmen, davor dürfen wir die Augen nicht verschließen", räumt Vogel ein. "Trotzdem glaube ich nicht, dass Deutschland irgendwann von indischen Anbietern überschwemmt wird." Auch Berlecon-Analyst Stiehler hält nichts von solchen Horror-Szenarien: "Der hiesige IT-Servicemarkt ist sehr speziell, daran kann man sich schon die Zähne ausbeißen. Aber die Inder tun sich ja auch schwer, hier an Boden zu gewinnen."

Offshoring im Mittelstand lohnt sich, wenn..

  • das Projekt nicht zu kleinteilig ist (ab 400 Manntage rechnet sich der Offshoring-Aufwand);

  • das Projekt nicht zu komplex ist, da sonst der Kommunikationsaufwand zu hoch ist;

  • IT-Dienstleister und Anwender ihre Prozesse klar definiert

  • und standardisiert haben;

  • die Services nicht allzu stark automatisiert sind;

  • der Offshorer im Heimatland des Kunden einen Brückenkopf unterhält, der das Projekt mit den asiatischen Kollegen managed;

  • der Anwender keine prinzipielle Abneigung gegenüber Offshoring hegt.