Offshore-Outsourcing ist gefragter denn je

02.04.2003
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Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um die Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben, verlagern immer mehr Unternehmen einfache IT-Tätigkeiten ins Ausland. Offshore-Destination Nummer eins ist nach wie vor Indien. Aber auch näher gelegene Regionen bieten handfeste Vorteile.

Der Outsourcing-Markt in Indien soll in diesem Jahr um 25 Prozent wachsen.

Das Outsourcing von IT-Leistungen in Niedriglohnländer boomt. Den Marktforschern der Giga Information Group zufolge werden in diesem Jahr so viele Firmen wie nie zuvor Teile ihrer Softwareentwicklung oder ganze Geschäftsprozesse in Regionen auslagern, in denen die Personalkosten nur einen Bruchteil von denen im Heimatland betragen.

Auch Serviceriesen wie HP, IBM und Electronic Data Systems (EDS) haben den Trend erkannt und bauen ihre Offshore-Partnerschaften aus oder eröffnen beziehungsweise erweitern ihre Niederlassungen in Übersee. So beinhaltet die Ende vergangenen Jahres von EDS angekündigte „Best-Shore“-Strategie ein globales Liefersystem, mit dem die Company vor allem ihrem Erzrivalen IBM Global Services Paroli bieten will. Die Beratungsfirma Accenture wird ihre Offshore-Belegschaft eigenen Angaben zufolge bis Ende 2003 von derzeit rund 4000 auf 12000 Mitarbeiter erhöhen.

Bevorzugte Region ist nach wie vor Indien. Nach Einschätzung von Giga-Analystin Stephanie Moore wird der dortige Outsourcing-Markt in diesem Jahr um 25 Prozent wachsen. Vor allem in dem noch relativ kleinen Marktsegment Business Process Outsourcing (BPO) und IT-Enabled Services (Ites) steckt ihrer Einschätzung nach Potenzial. Auf diesen Bereich entfielen im Jahr 2001 zwar nur 1,5 Milliarden Dollar, während das gesamte Volumen der aus Indien exportierten Produkte und Dienstleistungen einen Wert von 7,68 Milliarden hatte. Die Analystin geht aber davon aus, dass das Geschäft mit BPO-Services bereits in diesem Jahr um „mindestens 65 Prozent“ zulegen wird.