Cloud-Services für den Büroalltag

Office-Software aus der Cloud

10.02.2014
Von 
Alexander Roth leitet als Geschäftsführer die Geschicke und die Redaktion von Evernine. Der mit Prädikatsdiplom ausgestattete Volkswirt wechselte 2004 in die Medienbranche, wo er zuerst beim Wirtschafts- und Polittalksender Air America Radio in New York City in der Recherche tätig war und in einem weiteren Schritt, wieder zurück in Deutschland, eine zweijährige Festanstellung beim Medienhaus IDG (u.a. PC Welt, Computerwoche, ChannelPartner) inklusive Volontariat absolvierte. Auch ein Besuch der Akademie der Bayerischen Presse (ABP) gehörte zu seiner Ausbildung. 2007 gründete der Münchner (geb. 1977) das Redaktionsbüro Alexander Roth, das er zwischen 2010 und 2011 in die Evernine GmbH umwandelte.
Das Büro über die Cloud betreiben? Wir vergleichen die beiden wichtigsten Angebote des Markts, nämlich MS Office 365 und Google Apps, aus Sicht von Freiberuflern, Klein- und Kleinstunternehmen.

Lange galt für die derzeit knapp 1,2 Millionen Freiberufler in Deutschland: Über Office-Software spricht man nicht, die hat man. Microsoft Office war als De-facto-Standard in den meisten Unternehmen und Organisationen eingeführt. Nachdem jedoch manche Großunternehmen und Behörden kostengünstigere Lösungen im Open-Source-Bereich bevorzugten, begann das Quasi-Monopol des Software-Giganten aus Redmond zu wanken.

Foto: everythingpossible, Fotolia.com

Google Apps

Parallel dazu entstand mit Google Apps eine neue Form der Konkurrenz: Ein Paket web-basierender Produktivitätsanwendungen, die ohne aufwändige Programminstallation einfach aus dem Browser heraus gestartet werden – unabhängig vom Standort und vom benutzten PC. Mit Google Drive muss lediglich ein Client zur Verwaltung und Synchronisierung der Online-Ressourcen auf unterschiedlichen Endgeräten heruntergeladen werden.

Der besondere Charme der neuen Office-Alternative liegt zum einen in den attraktiven Konditionen – ab 3,33 Euro pro Nutzer und Monat – zum anderen in der Vereinfachung der Zusammenarbeit in verteilten Teams: Freigabe von Dateien zum Lesen, Kommentieren oder Bearbeiten durch andere Benutzer einfach per Mail, mit der Möglichkeit, die Benutzerrechte individuell zu vergeben – Funktionen wie diese bedeuten einen enormen Produktivitätsschub für alle, die häufig mit Kollegen oder Geschäftspartnern an verschiedenen Standorten Textdokumente, Tabellen oder Präsentationen gemeinsam bearbeiten. Das Gleiche gilt für die Möglichkeit, Kommunikation und Zusammenarbeit im Team mit Google-Kalender und Gmail zu unterstützen.

Microsoft Office Nutzerzahlen
Microsoft Office Nutzerzahlen


Kein Wunder also, dass Microsoft inzwischen reagierte und seinerseits vor kurzem die neue Version Office 2013 als Service aus der Cloud bereitstellt. Ziel des Angebotes ist es unter anderem, verlorenes Terrain im Bereich der Tablet PCs und Smartphones zurückzugewinnen. Ein Vorhaben, das zwar aufgrund der späten Verfügbarkeit von Windows 8 und RT sowie den entsprechenden Endgeräten hierzulande bislang wenig Auswirkungen in der Praxis zeigte, künftig jedoch vom Vertrauen vieler Anwender in die Marke Microsoft profitieren dürfte.

Wie schnell das gehen kann, zeigt aktuell die Entwicklung der Abonnentenzahlen von Microsoft Office 365 Home Premium: am 29. Mai vermeldete der Firmenblog Office News, dass bereits mehr als eine Million Nutzer den Service gebucht haben – nur dreieinhalb Monate nach Erscheinen von Office 2013. Damit rangiert der Dienst unter den Top Ten der Schnellstarter auf Platz zwei hinter Instagram.
Software als Service? Lieber nicht, sagen Verbraucher.

Office 365
Office 365

Software mieten statt kaufen ist für Verbraucher in Deutschland mehrheitlich bislang keine interessante Option. Das ergab eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Innofact AG im Auftrag des Softwareherstellers Corel. Die Befragung von 1000 Personen zeigte, dass fast zwei Drittel (62 Prozent) der privaten Nutzer Software am liebsten physisch besitzen möchten und Boxprodukte kaufen. Nur ein Prozent hingegen wolle Software aus der Cloud mieten oder abonnieren. Abschreckend wirkte vor allem die Verpflichtung zu fortlaufenden Zahlungen (für 87 Prozent). Daneben stufen drei Viertel der Befragten es als großen Nachteil ein, die Software nach Ablauf des Abonnements oder Mietverhältnisses nicht weiter nutzen zu können.