Die Investitionen in Bürosysteme vervielfachen sich:

Office Automation: Furcht vor der Kostenflut

12.03.1982

MÜNCHEN/SAN FRANCISCO - "Office Automation" muß In der nächsten und weiteren Zukunft jenen Produktivitätszuwachs bringen, der im Blaukittel-Bereich der Unternehmen allmählich ausbleibt. Zwangsläufig würden deshalb die Ausgaben für Büroausrüstung allein in Westeuropa bis 1990 auf rund 200 Milliarden Dollar steigen. schätzt die IDC (International Data Corporation); in den USA dürften laut IDC 1985 die jährlichen Investitionen bei 19,4 Milliarden US-Dollar liegen.

Hochgerechnet wurde die für Westeuropa geltende Zahl von der derzeitigen Basis von etwa 40 Milliarden Dollar, wovon allerdings 50 Prozent für Büromöbel und Einrichtung ausgegeben werden; auch 1990 wird, so meint IDC, die Büromöbelbranche in Westeuropa rund 20 Milliarden Dollar aus dem "Bürokuchen" erhalten, dies seien dann aber nur noch zehn Prozent des gesamten Umsatzes für Bürosysteme.

Diese Marktprognosen verdeutlichen, daß um das "Automated Office" nicht nur Ballyhoo getrieben wird. Freilich: Die Profis sind sich darin einig, daß Office Automation noch einiges Kopfzerbrechen bereiten wird. Vor allem regiert die Angst, die Produkte könnten die vom Hersteller versprochene Leistung nicht bringen und die veranschlagten Kosten ließen sich nicht im Griff halten. Aufschlußreich ist hierzu die Problemrangliste, mit der die COMPUTERWORLD bei Anwendern abfragen ließ, was die mit der "Office Automation" betrauten Projektmanager bei der Implementierung am meisten beunruhige.

Dieses Problembewußtsein der Anwender, vor allem was die Kostenermittlung angeht, läßt auf ein Informationsdefizit im Bereich der "Strategie" schließen: Die Unternehmen sind zwar von der Notwendigkeit moderner Bürosysteme überzeugt, können aber keine Antwort darauf geben, mit welchen Methoden diese Automation erreicht werden könnte.

Auf die Frage, welches Equipment wird Ihr Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten zur Office Automation installieren beziehungsweise verwenden, gab es folgende Antworten.

Zwei wichtige Veranstaltungen sollen hier beitragen, das Informations-Gap abzubauen: San Francisco veranstaltet die American Federation of Information Processing Societies (AFIPS) mit rund 90 Ausstellern vom 5. bis 7. April die "3. Office Automation Conference. Die Programmpunkte, die mit einer Konferenzschaltung via Satellit beginnen beschäftigen sich mit "lndividuals in the Automated Office", "Organization & Management Concerns", "User Interface & Usability", "Communications and Systems Technology", "Integration Issues and Case Studies". Einzelthemen sind zum Beispiel Strategien für lokale Netzwerk -einführung, Grafiksysteme für das Management oder Integration von Text- und Datenverarbeitung (Programmunterlagen und Anmeldungen: AFIPS Housing, P. O. Box 5612 San Francisco, CA 94101).

Anfang Oktober, und zwar am 7. und 8., wird sich in München die CSE, die Seminargruppe aus dem Verlag der COMPUTERWOCHE, des Themas "Büroautomation" annehmen und die wichtigsten europäischen, amerikanischen und japanischen Entwicklungen präsentieren.

Bitte verfolgen Sie hierzu die Berichterstattung in der COMPUTERWOCHE. Informationen über den zweitägigen Kongreß in München sind zu erhalten bei: CSE, Friedrichstraße 31, 8000 München 40.

*EImar Elmauer ist im Haus CW-Publikationen verantwortlich für die Veranstaltungen der CSE.