Die HSDPA-Geschwindigkeiten 3,6 und 7,2 MBit/s haben vor allem für das Markting große Bedeutung, für den Kunden handelt es sich dabei lediglich um theoretische Werte, die in der Realität nicht erreicht werden können. Wie weit die Geschwindigkeiten hinter den Werbeversprechen der Mobilfunk-Unternehmen liegen, ergab eine Studie des Österreichischen Insitut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) in Zusammenarbeit mit der Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien (AK Wien), die am Donnerstag vorgestellt wurde und ernüchternde Ergebnisse präsentierte - die so ähnlich auch auf Deutschland zutreffen werden.
Das ÖIAT hat zwischen Mai und Juni insgesamt 690 Einzeltests an 13 Standorten in ganz Österreich durchgeführt und dabei die HSDPA-Netze aller österreichischen Mobilfunkanbieter (Mobilkom Austria, T-Mobile Austria, One, 3) überprüft. Zum Vergleich der einzelnen Netzbetreiber nutzten die Tester ein Datenmodem, dass von allen Anbietern baugleich verkauft wird. Dabei wurde deutlich, dass die Datenraten im Praxistest teils massiv hinter den beworbenen "maximalen" Transferangaben lagen.
Die in der Werbung angepriesenen Downloadgeschwindigkeiten von 3.600 kbit/s und 7.200 kbit/s wurden in keiner Messung erreicht ? selbst bei Sichtkontakt und einer Entfernung von nur 50 Metern zum nächsten Sendemast. Die schnellsten Einzelmessungen wurden bei Mobilkom 3.490 kBit/s (Wien 1. Bezirk), T-Mobile 2.610 kBit/s (Jois), One 1.720 kBit/s (Innsbruck) und "3" 1.740 kBit/s (St. Pölten) festgestellt.