Netzausbau 2009

Österreich beschleunigt das mobile Internet

21.01.2009
Österreichs Mobilfunker treten aufs Gaspedal. 2009 soll man im Nachbarland den Datenturbo HSPA+ flächendeckend nutzen können.

Das Nachbarland Österreich bietet nicht nur günstige Mobilfunktarife, auch technisch haben sie im Vergleich mit Deutschland die Nase vorn. 2009 werden Kunden großflächig mit Geschwindigkeiten von bis zu 14,4 Megabit pro Sekunde (MBit/s) ins Internet gehen können. Das versprachen Vertreter der Netzbetreiber im Gespräch mit futurezone, der IT-Nachrichten-Website des Österreichischen Rundfunks (ORF).

Fast alle Netzbetreiber in Österreich rüsten 2009 auf die Übertragungstechnologie HSPA+ auf. Diese Weiterentwicklung von HSDPA basiert auf der Nutzung mehrerer Antennen in Basisstation und Handy (Multiple Input Multiple Output) sowie der Modulationstechnik 64-QAM HSDPA. Um es nutzen zu können, bedarf es allerdings neuer Endgeräte.

Der grösste Netzbetreiber, die Telekom-Austria-Tochter Mobilkom Austria, will 2009 alle Ballungsgebiete mit mindestens 10.000 Einwohnern mit dem Breitband-Beschleuniger ausstatten. Hinzu kommt in diesem Jahr der Ausbau des Upload-Beschleunigers HSUPA mit bis zu 5,7 MBit/s. Während für HSPA+ neue Hardware notwendig ist, genügt für die Nutzung von HSUPA in der Regel ein Software-Update. Den UMTS-Nachfolger Long Term Evolution (LTE) will Mobilkom Austria 2011 einführen.

Der zweitgrößte Netzbetreiber T-Mobile Austria möchte 2009 genauso stark in das Netz investieren wie im Vorjahr. HSPA+ mit 14,4 MBit/s stehe schon zur Verfügung, "wir warten nur noch auf die Endgeräte", sagte der Vorsitzende der Geschäftsleitung von T-Mobile Austria, Robert Chvatal, zu futurezone.

Orange will 2009 sein HSDPA/HSUPA-Netz weiter ausbauen und alle Gemeinden bis 2.000 Einwohner damit versorgen. Bei HSPA+ wartet der Netzbetreiber noch ab, 2009 ist keine Aufrüstung geplant. Ganz andere Töne hört man dagegen von Hutchinson 3G Austria. 3 möchte Ende 2009 bereits HSPA+ mit bis zu 20 MBit/s anbieten. Das sagte der Chef von 3, Berthold Thoma, im Gespräch mit futurezone.