Öffentliche Hand verschwendet Milliarden mit IT

06.12.2005
McKinsey kritisiert deutsche Behörden.

Durch ein professionelleres Management könnte die öffentliche Verwaltung ihre IT-Ausgaben um 20 Prozent senken, konstatiert die Unternehmensberatung McKinsey in einer aktuellen Studie. Die IT der öffentlichen Hand hinke der Privatwirtschaft um etwa 20 Jahre hinterher, kritisieren die Berater. Das habe eine breit angelegte Studie ergeben.

Allein durch ein professionelles Management könne die Verwaltung in Deutschland jährlich knapp zwei Milliarden Euro oder 20 Prozent der gesamten IT-Ausgaben sparen.

Wie schlecht es um die Effizienz öffentlicher IT-Vorhaben bestellt ist, belegten zahlreiche prominente Beispiele, darunter die Steuersoftware Fiscus, das LKW-Mautsystem Toll Collect oder das mehrfach verzögerte IT-Outsourcing-Projekt Herkules der Bundeswehr. Die Hälfte solcher Projekte verzögere sich massiv oder überschreite das geplante Budget, ein Drittel scheitere.

Ursachen der Misere sind laut McKinsey-Direktor Detlev Hoch "unklare Entscheidungsstrukturen, eine Risikovermeidungsmentalität vieler Beamten und übertriebene Detailplanung". Solange IT nicht auch in der Verwaltung zur Chefsache erklärt werde, müsse man weiter mit ineffizienten Strukturen und Pannen leben.

Die US-amerikanische Unternehmensberatung hat die Studienergebnisse in einem Buch mit dem Titel "Erfolgreiches IT-Management im öffentlichen Sektor" veröffentlicht. (wh)